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Jubiläum über Jubiläum scheinen die griechischen Death Doomer von Nightfall zu feiern, und das tun sie mit ihrer neuen Platte «At Night We Pray».
Alles riecht nach Absicht im Lager von Nightfall, denn es ist das zehnte Studioalbum und erscheint im 30. Bestehungsjahr der Band. Es ist schon erstaunlich, dass die Griechen trotz der ordentlichen Anzahl an Veröffentlichungen nicht bekannter sind und keinen höheren Bekanntheits-Status erreicht haben. Seit der letzten Veröffentlichung «Cassiopeia», die auch bereits wieder acht Jahre her ist, hat sich im Line-up der Griechen einiges getan. Somit ist nur noch Frontmann Efthimis Karadimas als alter Hase dabei, die restlichen Mitglieder wurden ausgetauscht. Jedoch sind zwei der drei Neulinge alte Bekannte der Band. Gitarrist Michalis Galiatsos war Gründungsmitglied und der zweite Klampfer Kostas Kyriiakopoulos war bereits drei Jahre als Bassist bei Nightfall. Somit ist lediglich Drummer Fotis Benardo wirklich neu in der Truppe, als ehemaliger Drummer von namhaften Bands wie Septic Flesh, Nightrage und Firewind, aber vermutlich der Bekannteste in der griechischen Szene. Doch was vermag dieses neue Line-up musikalisch zu leisten?
Nach einem knappen Intro brettert «Killing Moon» deftig los. Nicht mit unsinniger Gewalt, sondern mit intensiven, doomigen Riffs, ehe dann der Death Metal aus der Truppe heraus bricht und den Hörer mit fetten Doublebass Drums und heftigen Riffs mitreisst. Die ersten Songs von «At Night We Prey» erinnern doch etwas an Amon Amarth oder Unleashed, das sicher der Gitarrenarbeit und der Stimme von Michalis geschuldet ist. Die klingt wie eine Mischung aus Johann Hegg und Johnny Hedlund. Insbesondere das starke «Darkness Forever» könnte ein Song aus einer schwedischen Wikinger-Feder sein. Der Doom bricht noch hie und da in einzelnen Passagen durch. «Witches» ist eine bombastische Mischung aus Doom und Death Metal, in dessen Kerbe auch «Temenos» schlägt. Trotz des Lobes habe ich die Befürchtung, dass auch «At Night We Prey» nichts an ihrem Untergrund-Status ändern wird. Zwar ist das Niveau insgesamt hoch, aber es fehlen die richtigen Hits. Vor allem aber fehlt dem Album die Einzigartigkeit, dass man eben Nightfall erkennt und nicht Hegg oder Hedlund. So fehlt leider der allerletzte Schliff, um herausragend zu sein!
Oliver H.