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NEVERLAND melden sich mit einem neuen Album zurück! Anfang der 2000er-Jahre begeisterten diese Schweizer Progressive Heavy Metaller die hiesigen Bühnen mit Auftritten, die mir in guter Erinnerung geblieben sind.
Auch zur Musik hatte ich immer ein sehr positives Verhältnis, auch wenn ich sie mir aufgrund unzähliger toller Alben anderer Bands kaum mehr angehört hatte. Nach dem Demo-Werk «Neverland» von 2003 und dem Album «Schizophrenia» von 2007 kam dann aber nichts mehr Neues heraus, und es wurde generell still um die Band. Doch setzt sind sie zurückgekehrt. Für den Gesang zeigt sich Mike Zotter verantwortlich, der bereits das Demo einsang und von zirka 2005 und 2009 bei den deutschen StormHammer dabei war. Das Album «Shizophrenia» sang dagegen Jean-Marc Viller ein.
Für Leute, die also nur das normale Studio-Werk kennen, könnte Mike Zotter also etwas ganz Neues sein. Vergleiche ich das alte und das neue Album ohne den Gesang zu beachten, wird schnell klar, dass Neverland heuer zwar immer noch die Marke "Progressive" verdienen, diese aber nicht mehr ganz so explizit in den Vordergrund stellen. Die Kompositionen auf dem neuen Album «Illusory World» sind griffiger, kommen schneller auf den Punkt und glänzen trotzdem. Wobei man sich zuerst an den Gesang von Zotter gewöhnen muss. Empfand ich diesen zuerst als etwas nölend, legte sich das schnell.
Zeitweise erinnert er mich gar an Tobias Forge von Ghost, ohne dass es in Richtung Plagiat geht. Aber zurück zu den Kompositionen: Diese klingen schlüssig, nachvollziehbar und ziehen einem richtiggehend in das Album herein. Und sie schaffen es, die Spannung über die ganze Länge zu halten. Diese mit knapp vierzig Minuten für eine progressive Band auch eher kurz geraten, unterstreicht dafür aber den gestrafften Charakter. Einziger Kritikpunkt aus meiner Sicht ist, dass «Illusory World» mit «No Time To Loose» etwas gar abrupt endet. Hier hätte ich mir einen etwas schwelgerischen Schluss gewünscht.
Dafür gelingt der Einstieg mit «Legends» hervorragend. Wer Neverland noch von früher her kennt, sollte hier unbedingt reinhören. Freunde von leicht verträglicher, progressiver Kost kommen hier definitiv auf ihre Kosten. Dass dabei Ex-Dream Theater und Sons Of Apollo Keyboarder Derek Sherinian zusätzlich noch mit einem Gastbeitrag glänzt, wird bei diesem Niveau zur lieben, aber schlussendlich nicht entscheidenden Randnotiz.
Roger W.