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Unter hartgesottenen Schwarzfärbern und Liebhabern des satanischen Metals sind NECROWRETCH aus Frankreich eine gängige Nummer. Sie lassen musikalisch ein Höllenfeuer der bösesten Art auf die Erde niederregnen. Der Vierer geht stets an die Grenzen dessen, was klanglich möglich ist und führt seit drei Alben einen unheiligen Krieg gegen die Menschheit.
Jetzt ruft Iblis aus der Tiefe, und mit ihm lauert im Schatten seiner Tarnung Dajjal. Seine Schwerter der Täuschung erheben sich im Licht des göttlichen Fluchs. Im Gegensatz zu Necrowretchs Vorgänger ist «Swords Of Dajjal» ein tieferes Eintauchen in die Welt des geradlinigen, zeitgenössischen Black Metals. Die Death-Elemente von «The Ones From Hell» rücken noch weiter in den Hintergrund, um den Weg für den wahren Black Metal zu ebnen. Dies geschieht aber nicht mit blinder Raserei, sondern mit Leidenschaft, viel Aggression und kontrollierter Wut. Konzeptionell widmen sich die acht Songs auf «Swords Of Dajjal» der islamischen Eschatologie, die das Kommen des Dajjal beschreibt – das Kommen der grossen Betrüger, der falschen Propheten, der Antichristen. Eine willkommene Abwechslung zur bisherigen Anzahl, an auf der Kabbala basierenden Alben, und natürlich der üblichen Flutwelle an teuflischem Material, das heute so veröffentlicht wird.
Zu den Höhepunkten der Platte gehören die seltenen, melodischen Passagen, die das Intro und den Refrain des Eröffnungs-Stücks «Ksar Al-Kufar» bilden, die äusserst filmische Atmosphäre und die Necrophobic-anbetende Gitarren-Arbeit in «Numidian Knowledge» und der Einsatz verschiedener Saiten-Instrumente. Neben der traditionellen Gitarre sind auf der gesamten Scheibe Kombinationen mit anderen Instrumenten zu hören, die dem Zuhörer, mit brodelnder Aggression, ein facettenreiches Black Metal Erlebnis bescheren. «Swords Of Dajjal» bringt den beissenden Gestank des Verrats und den Schwel der Zerstörung mit sich. Während knapp vierzig Minuten werden die Zuhörer von bösen Gestalten umgarnt, die sich in verschiedenen Erscheinungs-Formen präsentieren und ein stürmisches Armageddon vorbereiten. Dies sind die sagenumwobenen Tage des Weltuntergangs, und es gibt wohl momentan keine Platte, die den Soundtrack des Ganzen besser widerspiegelt als «Swords Of Dajjal».
Oliver H.