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Nebst feinstem Tech-Prog Death Metal Gefrickel à la Beyond Creation, Deviant Process, Archspire und Konsorten können die Kanadier auch heftigstEN Slam-Gore Brutal Death zelebrieren, und zwar mit eben genannten Necroticgorebeast aus Montréal und Québec City, Provinz Québec.
Zehn fett, druckvoll, bösartig produzierte Tracks shrapneln und prasseln in die Gehörgänge des geneigten Zuhörenden, und ja, es gelingt auch Grindcore-Songs zu schreiben, welche mehr als drei oder vier Minuten auf dem Zeiger haben. Nun, «Human Deviance Galore» ist das Zweitwerk von Necroticgorebeast, nebst dem 2019 releasten «Necroticgorebeast» und dem Demo im Jahre 2018 namens «Necroticgorebeast Demo», wie könnte es wohl auch anders formuliert worden sein, nicht? Well, ein herrliches Cover-Artwork, bereit für die Ruhmeshalle, ziert das neue Album perfekt. Necroticgorebeast zeigen auf, wie intelligenter und interessanter, heftigst groovender Grindcore-Slam Brutal Death Metal eben auch erschallen kann, und wahrhaftig auch wie heftig, heilige Kanonendrecksscheisse. Da wird jede verstopfte Ohrkanüle freigespült, da haben Necroticgorebeast das passende, biometrische Mittelchen namens «Human Deviance Galore».
Als Konsortenvergleiche dürfen ruhig Devourment, Analepsy, Acranious, Facelift Deformation, Katalepsy, Pighead, Internal Bleeding, Abominaable Putridity, Kraanium oder Devour The Fetus genannt werden. John Mayer (Vocals), Michael Chamberland (Guitar), JP Bouchard (Drums) und Alexandre Brochu (Bass) zieren Necroticgorebeast in reinster Besetzung. So wird dieser brutaler Schmackes ein richtiges Festmahl und haut mich begeistert pogend und slammend aus dem Hocker. Würde ich jetzt mit dem Füllfeder arbeiten, hätte ich wohl einen neuen Anstrich in meinem Kämmerlein des Schreckens, wohlweislich unabsichtlich gewollt, versteht sich klar, oder? Na, Ihr könnt es ja dann auch mal antesten, mal kucken zu welcher Veränderung Ihr dann nach dem Durchhören tendiert..., well, back to the played instruments. Was mir auch irgendwie aufgefallen ist, die Bands - egal welcher Stilrichtung im Metal - tendieren aktuell auf Radio-/TV-Schnipsel und Kurzaufnahmen, einfach mal so frei Schnauze bemerkt, eine Randnotiz.
Die Vocals sind auf «Human Deviance Galore» das markerschütternde Markenzeichen, denn die sind sowas von evilesk, klar und pigistisch gegrowlt und gegrunzt, aber nicht nur, denn die Stimmbänder kennen den traditionellen bösen Death Metal Guttural auch sehr, sehr gut. Die Drums sind meist im grindcorerischen, blastenden Hyperspeed-Double Bass Bereich heimisch, partiell mit groovendem schnellerem Double-Bass abtauschend im Einsatz, gepaart mit einer sehr satten, sonoren Snare, ab und an mit vereinzelten Cymbals- und raren Toms-Einsatzen. Die Gitarre rifft sich slammend durch die satten, hammerharten Death-Riffs durch, aufgelockert durch fünf- bis zehnsekündige Kurzsoli, welche dann in kurzen, thrahsigen Kopfnickermomenten rein gehauen werden. Der Tieföner fällt gegenüber der Gitarre nicht ab, im Gegenteil, ein treuer Weggefährte und ab und an auf solodesken Wanderpfaden, jedoch eher im abstrakten Tonfetischismus. Yep, dies ist richtig goiler Slam-/Brutal Death Metal vom Feinsten, hell yeah. Anspieltipps wären da «Deviant Primitive Debauchery», «Exremental Hemorrhage Fisting» und «Feeding On Abscess», doch sind alle zehn Tracks grindcorige Ohrwürmer par excellence. Das Splattercore Festmahl ist angerichtet, he he he.
Poldi