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Texas, genauer gesagt Houston, in den U.S.A., im Jahre 2018, da stiegen Necrofier dem Höllenfeuer empor, wie seinerzeit der Phoenix aus der Asche, in der Besetzung mit Bakka Larson (Vocals, Guitar), Dobber Beverly (Drums), Josh Bokemeyer (Guitar) und Mat Aleman (Bass).
Die ersten Hufe für den Beelzebub wurden im 2018 geschmiedet, mit der EP «Visions In Fire», als man im Jahre 2021 mit «Prophecies Of Eternal Darkness», mit acht Tracks den vollen, ersten Nachschlag zur satanischen Vorspeise nachreichte. Und um genau das Debüt namens «Prophecies Of Eternal Darkness» geht es hierbei. Die acht Songs wurden im Crown of Thorns Studio in Houston, TX, U.S.A. aufgenommen, produziert, gemischt und soundmässig engineered anschliessend von Dobber Beverly, das Mastering übernahm Maor Appelbaum, was zu einer sensationellen, druckvollen und klaren Produktion ausartet, welche mich persönlich sehr anspricht, einfach nur die volle Faust in die Fritte, der Kiefer wird inexistent, geschluckt werden muss nichts, denn der Sound soll sich nur in deine Gehirnmasse rein fressen, was es auch tut. Abgerundet wird «Prophecies Of Eternal Darkness» mit einer herrlichen Cover-Artwork Arbeit von Burney. Soundmässig geht es für Black Metal Verhältnisse sehr melodiös zu und her, vor allem das Soloing, was Anleihen bei Dissection, Watain, Tribulation, Cloak, etwas Bathory und Necrophobic hervor ruft. Die Gitarren riffen sich richtig heavy blackig in das Songwriting rein, messer- und kettenscharf, wie Pitbulls, die zubeissen und nicht mehr los lassen.
Dagegen halten dann die melodiösen, virtuosen Soli und Melodiebögen. Der Tieftöner rhythmisiert herrlich klar und warm wummernd durch die kalten Täler des Todes, auch ab und an mit solodesken Ausflügen in die Weite des Todesatems. Die Drums wirbeln viel mit Cymbals und Toms, halten den Groove und die Pace mit sattem, schnellem Double-Bass, ab und an mit heftigem Blast, doch dann auch wieder mit Patterns im Midtempo-Bereich. Die Snare ist satt und klar, stets der treibende Paradiddle im Segment Schlagwerk. Die Vocals sind herrlich blackig guttural, klar verständlich, bösartig, erinnern mich an Immortal. Je länger ich mir dieses Album rein pfeife, desto näher bin ich dem Tal des Todes, dem Höllenfeuer, dem Meister Beelzebub. Goiler amerikanischer Black Metal, der von den nordischen Freunden nicht anders gezockt werden würde, hell yeah, und dies soll verdammt nochmals als ehrliches und ehrwürdiges Kompliment gelten, ja nämlich. Und ja, alle Tracks sind erwähnenswert, OK, mit mehrmaligem Anstupsen gebe ich mir einen Ruck, will die anderen Songs nicht schmälern, doch «Madness Descends», «Return To Chaos» und «Darker Than The Night» sind jetzt schon wahrhaftige Kult-Blackies. Ein richtig goiles, sehr gut produziertes Machwerk für die bösen und mächtigen Stunden dieses Universums. Ach ja, meine geliebte Waldfee hat sich soeben zu mir hin gesetzt. Muss ich jetzt tatsächlich noch weiter referieren? Nö, Punkte-Maximum!
Poldi