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Im Symphonic Metal hat es noch Platz zwischen den etablierten Szenegrössen à la Within Temptation oder Nightwish. Diesen Platz nehmen ab sofort die Griechen von MYSTFALL ein, wie sie auf ihrem Debüt-Album «Celestial Vision» beweisen. Wobei es naturgemäss bei einem Erstwerk noch Luft nach oben gibt.
Diese zeichnet sich bei diesen Griechen vor allem in Sachen eigene Identität und teilweise beim Songwriting aus. Mystfall erinnern mich denn auch über weite Teile an sehr gute Within Temptation. Gerade der Gesang von Marialena Trikoglou verfügt über einen ähnlichen Timbre wie Sharon den Adel. Im Vergleich zu den holländischen Vorgängern setzen Mystfall allerdings noch etwas mehr auf das Hinzufügen eines tiefens männliches Gesangs. Das tut der eingängigen Musik sehr gut, unterstützt den Härtegrad, des oft durch allerlei symphonische Hintergrund-Geräusche bereicherten Heavy Metals. Gut so, denn grundsätzlich wären all diese zusätzlichen Klänge gar nicht nötig, wird hier doch ein solides Brett gelegt. Gerade in den Refrains kann das «Symphonische» aber durchaus als Mehrwert angeschaut werden – und ist halt einfach genretypisch.
Wer das grundsätzlich nicht mag, wird mit Mystfall sowieso nicht glücklich. Wer aber den hohen Frauengesang über die hier gebotenen 41 Minuten aushält, kann mit «Celestial Vision» nichts falsch machen. Zumal das Songwriting trotz klarer Heldenhuldigung sehr gut ist und geschickt auch mal ruhige Momente zulässt, welche die harten Melodien umso mehr intensiviert. Wie man geschickt Spannung aufbaut, wissen die Griechen also. Und wenn mich ein Lied wie «Silence» permanent im positiven Sinne an den Sound von Within Temptations Zweitwerk «Mother Earth» aus dem Jahr 2000 erinnert, kann man das als Plagiat sehen oder sich einfach darüber freuen, dass Mystfall das auf diesem hohen Niveau hinbringen. Symphonic Metal Fans dürfen hier also blind zugreifen. Für ein genreüberstrahlende Meisterwerk fehlt allerdings noch was.
Roger W.