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Wir alle von Metal Factory schreiben CD-Kritiken gerne und ehrenamtlich aus nur einem Grund: Weil wir Heavy Metal lieben – und dank diesem Hobby meist deutlich vor dem offiziellen Release in die neusten Werke unserer Helden rein hören dürfen.
Manchmal wird dieses Hobby aber zur echten Tortur. Dies zum Beispiel beim neuen Album der finnischen Heavy Metaller Mysterizer. Ohne böse Absicht haut hier Sänger Tomi Kurti die hohen Töne dermassen daneben, dass es einfach nur schmerzt in den Ohren – ohne Scheiss! Wer es nicht glaubt, der höre zum Beispiel in «The Fountain Of Immortals» rein, wo es besonders schlimm klingt. Aber auch der Video-Clip «Virus C» legt ein negatives Zeugnis dieses "Folterinstruments" ab. Warum tut sich das Quintett sowas und der Welt nur an? Heute gibt es doch Programme, die solche Missstände automatisch korrigieren. So tun sich Mysterizer hingegen überhaupt keinen Gefallen, denn das Songwriting der zehn Lieder auf «The Holy War 1095» ist durchaus ansprechend und abwechslungsreich. Geschickt zollen die Finnen damit Tribut an ihre Helden Iron Maiden, Helloween und Accept – ohne jedoch an deren Klasse heran zu reichen. Das müssen sie aber auch nicht, denn niemand erwartet schliesslich von einer Hobbyband dieselbe Leistung wie von einer bewährten professionellen Gruppe. Und doch verfügen die Lieder von Mysterizer über etwas, das aufhorchen lässt, sofern der Sänger nicht die Höhen ausreizt, die er nicht beherrscht. Somit ist «The Holy War 1095» eine verpasste Chance, die man den Absendern am liebsten zur Überarbeitung wieder zurück senden würde. Wer allerdings nach dem Anhören der genannten Songs die Band ganz abschreibt, der höre zum Beispiel in «Alea Acta Est» rein. Das Potenzial ist vorhanden – so macht auch was draus! Ich habe fertig - zum Wohle meiner Ohren. Soll man da noch eine Kaufempfehlung aussprechen? Um Gottes Willen nein!
Roger W.