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Metal Factory since 1999
Selbst wenn man Szene-Kenner nach irgendeiner Band aus Luxemburg fragen würde, käme wohl kaum eine Antwort zustande. Damit befindet man sich allerdings in guter Gesellschaft, da das Grossherzogtum nicht gerade als Hochburg für harte Sounds gilt. Und doch listet metal-archives.com immerhin knapp hundert Metal Bands. My Own Ghost, 2013 gegründet, zählen mit ihrem Modern Hard Rock da nicht mal dazu, aber ihr neues, drittes Album verdient dennoch Aufmerksamkeit.
Die vierköpfige Truppe besteht aktuell aus Julie Rodesch (v), David Soppelsa (g), Pierre-Emmanuel Pélisson (b) und Michael Stein (d). Wer 2017 der Solo-Tournee der Ex-Nightwish Chanteuse Tarja Turunen beiwohnte, konnte die Band mitunter auch in der Schweiz live sehen. Weitere Support-Slots folgten in den Jahren danach für Alter Bridge, Pokerface, Saving Abel, Puddle Of Mudd, OTEP und zuletzt The Calling. Da kommt ordentlich was zusammen, und das hört man auch dem neuen Material an. Zusammen mit einem tollen Sound (der fette Drum-Mix aus Rolf Munkes' "Empire Studio" ist hier schon die halbe Miete!) werden bereits nach dem ersten Durchgang erste Glanzlichter gesetzt. Zum Glück ist die Mucke nicht zu stark auf "modern" getrimmt, und die Keyboards (wohl ab Band) treten, mit wenigen Ausnahmen, meist nicht zu dominant auf.
Im Vordergrund steht jedoch der variable wie kraftvolle Gesang von Julie, der teils mit passenden Backing Vocals angereichert wird. Bei «Home» ist schliesslich fast die ganze Bandbreite ihrer Stimme zu vernehmen. Gewisse Vergleiche zu Lee Aaron kann man durchaus gelten lassen, vor allem mit dem selbstbetitelten "Pop-Album" von 1987 vor Augen. Dies auch wegen der bereits erwähnten Top-Produktion, wobei die Chose insgesamt schon gitarrenlastiger daher kommt. Die insgesamt zwölf Songs, plus das Intro zu Beginn, gehen gut rein und liegen alle auf Augenhöhe. Was leider fehlt, sind die grossen Momente, die hängen bleiben, und so plätschert das Ganze eher unaufgeregt an einem vorbei. Dennoch, sprich Melodic Rock Fans, die es nicht so plüschig wie zum Beispiel bei Chez Kane mögen, sollten sich «Shadow People» spontan mal anhören.
Rockslave