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Und wieder schafft es das schwedische Doom-Trio, mich von seinem Mix aus melodischer Melancholie und brachialer Schwere zu überzeugen.
Nachdem die Schweden 2019 mit dem programmatischen «No Comfort» ihr wohl mit Abstand schwermütigstes Werk abgeliefert haben, geben sie sich momentan wieder etwas leichtfüssiger, auch wenn das in diesem Kontext nicht wirklich der richtige Begriff ist, und natürlich ohne dabei an Intensität zu verlieren. Diesmal öffnet man die Tür weit den noch leicht hippiesk angehauchten Sounds früher Black Sabbath und Trouble, was kombiniert mit oft recht opulenter Epik für wahre Gänsehautmomente sorgt. Songs wie beispielsweise «To Each Their Own» oder die Göttergabe «I'll Be Damned» mögen anfangs vielleicht ein kurzes Weilchen vor sich her plätschern, aber wenn dann plötzlich die entsprechenden Hooklines aus den Boxen dröhnen, dann weiss man, dass man es hier mit einer ganz besonderen Band zu tun hat. Ich habe keine Ahnung wie diese Jungs es immer wieder schaffen, für solche Überraschungsmomente zu sorgen. Hauptsache ist aber, dass sie es schaffen. Ausgerechnet der Titelsong fällt gegenüber den anderen Titeln überraschend etwas ab. Zu zäh und zu lange zieht sich die vertonte Melancholie hin, ohne über einen wirklich fesselnden Moment zu verfügen. Die anderen Tracks sind zwar auch relativ lang, zeigen sich in ihrer Machart aber weitaus zwingender und fesselnder. Dazu kommt, dass die Jungs "nur" fünf Songs auf den Tonträger gepackt haben, doch das offenbart sich am Ende des Tages als geschickter Schachzug, denn die knappen 39 Minuten erweisen sich als die genau richtige Zeitspanne, um die Aufmerksamkeit, die «Your Time To Shine» absolut verdient, nicht überzustrapazieren. Doom or be doomed, holt Euch das Teil!
Mirko B.