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METALITE haben sich für ihr viertes Album viel vorgenommen und präsentieren ein 16-Song starkes Konzept-Album. Dabei wird die fiktive Geschichte des Lebens auf unserem Planeten im Jahr 2055 erzählt. Der gläserne Mensch ist bittere Realität geworden und körperliche wie psychische Erkrankungen bestimmen zunehmend unser Dasein.
Angeführt von fünf Kommandanten plant ein Team aus abtrünnigen Mitarbeitern von Geheimdienst, Militär und führenden Technologie-Unternehmen eine Überlebens-Expedition zu fernen Planeten. Ihre Mission: die Menschheit von der zerstörten Erde in eine neue Welt zu bringen, um neues Leben zu schaffen. Die Genre-Bezeichnung Power Metal ist mittlerweile mitunter irreführend, schliesslich liegt zwischen Jag Panzer und Beast In Black ein meilenweiter Unterschied. Wer also den europäischen, mit viel Keyboards und Effekten gespickten Power Metal der Marke Sabaton, Beast In Black oder Battle Beast nicht mag, darf getrost aufhören zu lesen, denn Metalite treiben das noch auf die Spitze. Zum Glück hat die Band dabei nicht «Paradise» als Opener gewählt.
Mit einem gesprochenen «Put Your Hands Up» und 80er Dance-Synthies könnte man glatt meinen, versehentlich eine Scheibe der deutschen Techno-Ikone Scooter erwischt zu haben. Metalite sind eigentlich eine Pop-Dance Truppe mit etwas härteren Gitarren. Dazu passt die Stimme von Erica Ohlsson, die folgerichtig aus dem Pop her kommt. Typischer Fall von "love or hate it" also. Was Metalite aber wie die oben erwähnten Bands perfekt beherrschen, ist die Fähigkeit, eingängige und mächtig melodiöse Songs zu schreiben. Kritiker werden an der Stelle nörgeln, dass dies zu viel Zucker wie Kitsch sei, und ich kann das sogar verstehen.
Aber verdammt, Songs wie «Aurora», «New Generation» oder «Blazing Skies» bleiben halt einfach im Ohr hängen und sind einfach gut gemachte "Euro Power Metal Hymnen". Dazu passt die wunderbare Stimme von Erica, welche die Songs mit ihrer angenehmen Klangfarbe veredelt. Mit fortschreitender Dauer zieht sich das Album aber etwas hin. Sechszehn Songs sind hinten raus einfach zu viel! Insgesamt ist «Expedition One» aber trotzdem ein Muss für alle Fans der Schweden. Metalite sind hervorragende Musiker mit einem Gehör für grosse Melodien. An das starke Debüt «Heroes In Time» reicht der neuste Streich trotzdem nicht heran. Weniger wäre in diesem Fall definitiv mehr gewesen.
Rönu