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Nach nur eineinhalb Jahren kehrt das schwedische Quintett Metalite bereits mit ihrer nächsten Scheibe «A Virtual World» zurück. Mit «Biomechanicals» (2019) haben sie ihre neue Sängerin Erica Ohlsson vorgestellt und mit ihr ihren Stil des stark auf Elektro-Einlagen basierten Modern Metal abermals präzisiert und geformt.
Nun mit «A Virtual World» wird dieselbe Kraft, Stimmung und Energie, die Metalite zu produzieren vermögen, weitergeführt. Ihre Musik ist als eine Art Crossover von Power Metal und Techno/Elektro-Einflüssen zu beschreiben. Aufmüpfige Elektro-Melodien, schnelle Drums und Gitarren sowie ausgefallene Bridges mit Keyboard- und Gitarrensoli dominieren das Album und kreieren eine Klangwolke voller Energie und guter Laune. Das Hauptmerkmal: Eingängige, powerreiche Refrains, die direkt ins Ohr gehen und präsent bleiben. Erica überzeugt auch hier wieder mit ihrer etwas tieferen, energiereichen und schönen Stimme, die fast schon wie die Kirsche auf der Torte wirkt. Der Stil zieht sich durch das ganze Album hindurch, weshalb das Album keine Ups and Downs beinhaltet. Jedoch ist hier die Problematik, dass genau deswegen auch keines wirklich heraus sticht. Die elf Lieder prasseln hintereinander auf die Hörerschaft ein und überraschen immer wieder mit neuen, tollen Melodien und schnellen, treibenden Rhythmen.
Da sie sich jedoch in Aufbau und Dynamik fast nicht voneinander unterscheiden, kann das Album mit der Zeit etwas monoton wirken. Der einzige Umbruch entsteht mit «Alone» an neunter Stelle – einer schönen, eingängigen Powerballade, die im Vergleich zu den anderen Liedern etwas ruhiger ist. Dies hat zur Folge, dass das folgende «Running» mit seinem Tempo und tollen Motiv wieder etwas präziser wahr genommen wird. Hätten sie etwas mehr Abwechslung in die Dynamik der Lieder hinein gebracht, würde die Tendenz des Albums, an der Hörerschaft aufgrund der ähnlichen Lieder vorbei zu ziehen, etwas verringert werden. Stilistisch sind in den poppigen Refrains und den Elektro-Einlagen starke Parallelen zu Amaranthe zu hören. Zudem habe ich das Gefühl, dass sich einige Melodien stark denjenigen auf «Biomechanicals» ähneln. Dennoch kann abschliessend gesagt werden, dass Fans von «Biomechanicals» mit «A Virtual World» definitiv nicht enttäuscht werden. Metalite führen ihren eigenen, unter anderem durch Ericas Stimme unverkennbaren Stil weiter und schaffen mit diesem Album abermals eine Bombe voller Power, Glanz und Freude.
Sina