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Was war das für ein Schock für die Metal-Welt, als man vom plötzlichen Tod des Metal Church Sängers Mike Howe hörte. Ab 2021 schien das Licht in der metallenen Kirche eine anderes zu sein. Dies, nachdem 2005 Ur-Sänger David Wayne und gerade erst kürzlich Schlagzeuger Kirk Arrington verstarben.
So stand Bandleader und Gitarrist Kurdt Vanderhoof, neben Steve Unger (Bass), Rick Van Zandt (Gitarre) und Stet Howland (Drums), vor der wiederholten Aufgabe, einen neuen Shouter zu finden, der einerseits David, Mike, aber auch Ronnie Monroe ersetzen konnte, der von 2003 bis 2014 die Stimme von Metal Church war. Die Jungs fanden mit Marc Lopes nun einen Schreihals, der eine Mischung aus allen drei Vorgängern ist und trotzdem mit einer eigenen Identität auf sich aufmerksam machen kann. Hört man sich die Screams beim Titelsong an, fühlt man sich an die Frühphase der Amis erinnert. Mit einer kernigen und kräftigen, aber auch leicht heiseren Stimme begeistert der Ross The Boss Sänger.
Musikalisch hat der Fünfer ein sehr aggressives und kerniges Werk veröffentlicht. Eines, das in seiner Art wilder als seine Vorgänger ist. Allein deshalb erinnert vieles an die beiden ersten MC-Scheiben. Dadurch bleibt aber der "einprägsame" Part ein wenig auf der Strecke, und die neun Tracks brauchen ein bisschen länger bis sie zünden, als die Lieder von «Hanging In The Balance», «Blessing In Disguise» oder «Generation Nothing». Des einen Freud ist des anderen Leid? Nicht wirklich, denn die Songs versprühen noch immer eine unglaubliche Dynamik. «Me The Nothing» verströmt dieses «Watch The Children Pray» Flair und ist neben seiner ruhigen, sanften Art auch unglaublich aggressiv wie fordernd zugleich.
Auch «Making Monsters» strahlt diese unglaubliche Energie aus, wie man sie von vielen Klassikern der Power Metal Heroes kennt. Unbedingt anhören sollte man sich auch «All That We Destroy» und «Say A Prayer With 7 Bullets», bei denen speziell die Fans des Debüt-Albums auf ihre Kosten kommen. Persönlich hadere ich ein bisschen mit dem Ganzen, weil mir die durchdringenden Melodiebögen, speziell von «The Dark» und den oben erwähnten Scheiben, fehlten. Ein schlechtes Werk ist «Congregation Of Annihilation» deswegen nicht. Vielleicht einfach aggressiver als seine Vorgänger, was aber unter Berücksichtigung der überlebten Corona-Zeit (die für eine Truppe der Grösse von Metal Church verheerend sein kann) und das Verarbeiten von Mikes Tod die logische Folge ist.
Tinu