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Was haben die kulturellen Erben der Welt und Heavy Metal gemeinsam? Bis dato nicht viel, ausser dass man Heavy Metal längst zum Weltkulturerbe hätte krönen sollen. Ich mein' ja nur!
Jedenfalls rückt dieser Wunsch 2022 etwas näher an die Realität heran und zwar mit der Formation «Metaklapa». Ihr Name ergibt sich aus «Metal» und «Klapa», wobei «Klapa» für einen traditionellen Harmoniegesang aus Kroatien steht. Diese Kunstform wurde 2012 zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO ernannt. Nun betritt der Fünfer die internationale Rockbühne, um diesen einzigartigen Sound zu präsentieren: Iron Maiden im Klapa-Gewand! Richtig! «Metaklapa» arrangieren und interpretieren auf ihrem Erstling «The Choir Of Beasts», Acapella-Maiden-Klassiker wie «Fear Of The Dark», «Hallowed Be Thy Name» oder auch «Aces High», die bereits als Vorab-Singles erschienen sind und einen grandiosen Vorgeschmack auf das Gesamtwerk geben konnten. An dieser Stelle jetzt bitte nicht an Van Canto denken, denn ausser dass es sich auch um eine Acapella-Truppe handelt, haben die beiden Bands nicht viel gemeinsam. Die kroatische Acapella-Metalband versucht erst gar nicht, die Instrumente gesanglich zu imitieren, sondern lässt diese bewusst ganz weg.
Dafür vertonen sie die Maiden-Songs mit brillantem polyphonem Gesang. Alle fünf Mitglieder singen in mehreren "Klapas" und pflegen diese Kultur seit Jahren. Zudem sind sie eingeschworene Metalheads und verehren Iron Maiden. Auf «The Choir Of Beasts» verbinden sie ihre Gesangstradition nun erstmals mit ihrer Leidenschaft für Heavy Metal und Hard Rock. Die Musik von Maiden basiert stark auf Gesangsmelodien und «Metaklapa» gelingt es, sowohl die traditionellen Eigenheiten des Klapa-Gesangs als auch den Metal-Charakter der Lieder zu erhalten. Der Sound erinnert an die mächtigen Chorgesänge des "Gregorian" und die sensiblen Darbietungen "Dark Tenors". Die Platte wurde von keinem Geringeren als Marko M. Sekul produziert, der mit seiner Folk Metal Band Manntra bereits beachtliche Erfolge in Kroatien und auf internationalen Bühnen feiern konnte. Wer also ausnahmsweise aufs Kopfschütteln verzichten kann, auf «Iron Maiden» steht und "Rock meets Classic" nicht schlichtweg scheisse findet, sollte sich «Metaklapa» unbedingt laut und in seliger Ruhe anhören. Gänsehaut garantiert!
Oliver H.