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Erst im Untergrund gefeiert, und jetzt haben Mass Worship mit ihrem Zweitling «Portal Tombs» die breite Metal-Masse im Visier. Was 2019 wie ein unaufhaltsamer Bulldozer aus den skandinavischen Schatten auftauchte, wurde spätestens mit dem selbstbetitelten Debüt zu einem heissen Eisen.
Trotz ihres unerbittlich zermalmenden Sounds konnten Mass Worship auch bei Musikfans jenseits der Underground-Szene punkten. Statt Zuckerbrot und Peitsche gibt es schlichtweg nur deftig Dresche! «Portal Tombs» ist eine erschreckende, aber elektrisierende Erkundung der düsteren Tiefen der menschlichen Natur. Inspiriert von Institutionen wie At The Gates, Mastodon und Meshuggah könnte der Vierer mit vielen Bands verglichen werden, jedoch bewahren sie ihren total eigenen Stil. Kolossale Grooves und Wellen verwirrender Dissonanzen erschüttern die Grundfesten des Planeten Erde. Tracks wie der monolithische Opener «Specular Void» und der Sturm von «Unholy Mass» repräsentieren den Sound einer vereinten, autarken und unangreifbaren Kraft. Produziert, aufgenommen und gemischt wurde die Platte von Schlagzeuger Fred Forsberg in seinen eigenen "Fuck Life Studios" und dem benachbarten "Studio Enheten", so zu sagen eine Hausproduktion. Textlich erkundet die Langrille die dunklen Winkel der Vergangenheit sowie Gegenwart und Zukunft der Menschheit, die sich auf eine ungewisse Zeit zubewegen. «Mass Worship» verstehen es mit ihrem Sound Epochen zu erschüttern und "heavy" neu zu erfinden. «Portal Tombs» liefert dabei einen nie endenden Tsunami aus lebensbejahenden und doch gruseligen Riffs. Düster bis zum Schluss!
Oliver H.