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Metal Factory since 1999
Preisfrage: An welcher Band orientiert sich eine Formation, dessen Gitarrist sich Mikky Stixx nennt? Richtig, die Wiener Mädhouse verweisen auf Mötley Crüe. Mit Skid Row und Poison nennen sie noch weitere Namen des berühmt-berüchtigten Sleazy Rock, der Ende Achtziger/Anfang Neunziger in aller Munde war.
Nun, sich am Sleazy und/oder Hair Metal zu orientieren ist natürlich nicht neu, aber durchaus legitim. Der offensichtliche Mötley Crüe Link ist aber völlig unnötig, da die Österreicher mit einer hohen Individualität und Eigenständigkeit glänzen. Der Einfluss der L.A. Legende bleibt zwar konstant erkennbar, nicht zuletzt durch den Gesang von Tommy Lovelace, dessen Stimme der von Vince Neil nicht unähnlich ist. Unter dem Strich bewegt man sich aber in dezent härteren Gefilden. Ein aussagekräftiger weiterer Anhaltspunkt sind (frühe) W.A.S.P. in Bezug auf die entsprechenden Metal Adaptionen. Wie die grossen musikalischen Vorbilder, begeistern Mädhouse durch enormen Drive und einen fetten, dreckigen Sound mit hohem Kick Ass Faktor. Somit bleibt die Instrumentalisierung der Musiker und die druckvolle Produktion des erwähnten Gitarristen kritikfrei. Mit immerhin fünfzehn Tracks bieten die Jungs aber nicht nur Qualität, sondern auch Quantität. Obwohl diverse tolle Hooks und eingängige Melodien den geneigten Fan hellhörig machen werden, bleibt der konkrete Aha-Effekt aus. Ein «Shout At The Devil» oder ein «Wild Child» ist auf «Bad Habits» leider nicht zu finden. Zudem sind bei diesen zahlreichen Tracks dann doch einige Füller vorhanden. Mit anderen Worten, manchmal wäre weniger eben mehr. Nichtsdestotrotz und wie schon das Vorgänger/Debüt Album «Money Talks Bullshit Walks», versprüht auch Scheibe Nummer zwei jede Menge Flair und Charisma, was das Interesse an Mädhouse jederzeit rechtfertigt.
Chris C.