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Metal Factory since 1999
Gibt's Comedy-Death-Metal? Wenn nicht, dann haben ganz sicher Macabre, die US-Amerikaner aus Downer Groves, Illinois, geschaffen, denn mit dem sechsten full-lenght Release namens 'Carnival Of Killers' mischen Macabre wohl jede Stilrichtung in den Death-Metal rein, was es nur zu holen gilt und gibt.
Seit 1985 treiben sie ihr macabrisches Unwesen im Death-Metal-Sektor und lassen sehr wohl mit Emotionen als auch unmöglichen Möglichkeiten spielen. Kann Meshuggah, Opeth oder gar Intercepting Pattern extrem sein? Nein, denn Macabre sind wohl die einzige Combo, die womöglich Volksmusik mit Death-Metal gekonnt verbinden können und alle Metalheads genüsslich das Haupt schütteln. Und was auch noch irgendwie schräg goil ist, da wird in wahrster Freude und Lockerheit einfach Metal gezockt. Da wird im Stile von Steve Vai soliert und metalisiert, da wird im Stile von Bumblefoot, Mathias IA Ekhlund gezockt und gerifft, dass es einem einfach zu einer wahren Freude verkommt. Comic meets Death-Metal, wie seinerzeit mit Spastic Ink und dem comic-technology Progressive-Metal. Der Tieftönter verkommt zu einer Leadgitarre, zeitweise wohl bemerkt. Der Gesang tänzelt zwischen Klargesang und eben den Growls hin und her, wie ein Pendulum. Da wird kräftig ausgeschlagen, das überlebt keine Standuhr der Welt. Die Drumpatterns sind fernab von der Normalität, ja, ausserirdisch, galaktisch, wie die progressiv-abstrakten Songideen von Devin Townsend. Mal blastend, mal double-bass-mässig, jedoch nie in einem geraden Rhythmus, alles gekonnt und virtuos versetzt. Und erst das Cover-Artwork, sowas von ulkig und eben wie die Faust auf's Auge passend zum musikalisch Dargebotenen. Da wird eben auch das Country-like, welches gezeichnet auf's Coverartwork, plötzlich eine musikalische Wahrheit auf 'Carnival Of Killers'. Die Produktion ist perfekt getimed und getaktet, druckvoll, klar und lässt die hochstehende Qualität des Songwritings freien Lauf. Zieht euch die Scheibe rein, das ist Muppet Show auf Death-Metal. Kann Death-Metal witzig sein? Yep, aber nur im macabrischen Style, hellyeah! Anspieltipps alle 16 Tracks, selbst die Interludes, Intermezzi und einfach alles, was auf diesem edlen, kultigen und kurligen Scheibchen Platz gefunden hat. 'Joe Ball Was His Name', 'Tea Cakes', 'Them Dry Bones', 'Slaughterhouse', und ich könnte weiter aufzählen, bis alle Songs hier stehen. Reinziehen, aber alle, hellyeah!
Poldi