Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
"Beifall lässt sich, wie Gegenliebe, nur wünschen, nicht erzwingen"! Dieses Zitat stammt vom deutschen Dichter Johann Wolfgang von Goethe und beschreibt damit meinen Eindruck von der Debüt-EP «Shambhallic Vibrations» von LUNAR CHAMBER aus USA, Atlanta, Vereinigte Staaten.
Das Band-Projekt wurde von den Herren Brandon J. Iacovella, as "Timeworn Nexus" (Vocals/Guitars/Songwriting) und Kyle Walburn, as "They, Who May Not Be Perceived" (Vocals/Guitars/Songwriting) 2018 ins Leben gerufen. Zum Duo gesellten sich 2021 Thomas Campbell, as "Æther Lotus" (Fretless Bass) und K. Paradis (Drums) dazu, die, wie so oft, alle noch in diversen anderen Bands tätig sind und mit ihrer Weitsicht an Progressivität und mystischer Leichtigkeit eine Ebene der projizierten Schwere mit einem Hauch von Esoterik erzeugen. Wer auf Bands wie die aus Amerika stammenden Cynic (Progressive Technical Death Metal), Broken Hope (Death Metal), Oceans Of Slumber (Progressive Metal) steht oder bei den Kanadiern Beyond Creation (Technical Death Metal) seine Erfüllung findet, der ist mit Lunar Chamber bestens aufgehoben und wird nicht enttäuscht werden.
Diese Annäherungen an besagte Bands sind in keiner Weise negativ aufzufassen, nein, sondern als Leistungs-Ausweis, der aus dem US-Bundesstaates Georgia stammenden, versierten Musiker. Dies alles mit grandiosen Eigenheiten von spirituellen Interpretationen, einem tiefgründigen Songwriting der brutalen Spitzenklasse und einer Fülle an Inspirationen, wo spirituelle Erleuchtung der Erhabenheit weit über einen "EP-Status" hinaus ragt! Die musikalische Meisterleistung ihres Schaffens auf «Shambhallic Vibrations» zeichnet sich vor allem in den linienförmigen, ungleichen Arrangements von Riff-Gewittern der Guitars und einem Fretless-Bass, der das Ausbrechen der Saitenfraktion ausserirdisch führt und zusammen hält, mit Unterstützung einer dynamischen Drum-Arbeit und individuellen Ruhephasen von Synthesizer-Harmonien, deren Finale in abartig brutalen Growls im Wechselbad mit Clean-Vocals niemals endet.
Wenn ich hier und jetzt eine Nominierung für die Krönung des "Best Song in Progressive Death Metal 2023" abgeben müsste, wäre das, ohne mit der Wimper zu zucken «III. Crystalline Blessed Light Flows... From Violet Mountains Into Lunar Chambers», welches mit seinen zwölfeinhalb Minuten Spielzeit alles verkörpert, was gegenwärtig an akribischer Fingerfertigkeit in Sachen Genialität von Moderne im progressiven Schaffen umzusetzen überhaupt möglich ist! "I bow to such a contemporary document of the future". Wenn EPs benotet würden, dann wäre die "10" (Kaufempfehlung) für Lunar Chamberss «Shambhallic Vibrations» mehr als gerecht! Ich für meinen Teil habe soeben das Vinyl bestellt und freue mich auf das Auflegen dieses "Schmuckstücks".
Marco