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Ich durfte im Laufe der Jahre schon einige Alben von KORPIKLAANI rezensieren, und grundsätzlich besitzen alle diese wunderbare Konsistenz und den charakteristischen Sound. Allerdings waren die letzten Alben «Kulkija» (2018) und «Jylha» (2021) etwas durchzogen und als Ganzes sanfter.
«Rankarumpu», das zwölfte Werk der Band, scheint jetzt wieder in die Spur der Anfangs-Jahre zu zielen. Die Platte ist schnell, lustig, und ein Gassenhauer jagt den nächsten. Klar, die Zeiten von «Happy Little Boozer» sind lange vorbei, aber warum sich immer am Alten festkrallen, wenn die neuartigen Trinklieder ebenfalls Spass machen und Aufmerksamkeit erregen? «Rankarumpu» ist nämlich nichts anderes als zwölf Lieder purer Spass!
Die Platte zeigt einen Sinn für Lebensfreude und Lebendigkeit auf. Tracks wie «Oraakkelit» weisen eine lebhafte Pop-Sensibilität aus, gepaart mit dezentem Geigen-Spiel, das wirklich funktioniert und in einen mitreissenden Refrain mündet. «Mettään» gehört wohl zu den geradlinigsten "Metal-Songs", die Korpiklaani seit Jahren geschrieben haben. An anderer Stelle finden sich grossartige Stücke mit wirbelnden Jigs und feurigen Violin-Soli, wofür «Saunaan» ein Parade-Beispiel darstellt. Das Album-Cover ist ganz schlicht gehalten, ein Bild einer traditionellen Trommel.
Dies unterstreicht auch den Album-Titel, der, ins Deutsche übersetzt, "Trommelwirbel" bedeutet. Tatsächlich ist das Schlagzeug auf dieser Scheibe wieder stärker vertreten, wodurch die Songs härter und schneller klingen, als auf den letzten Vorgänger-Alben. Die Dinge scheinen gerade sehr positiv zu laufen für die Truppe um Jonne, Jarkko und Cane. Manchmal wünschte ich sogar, ich würde Finnisch verstehen, denn die Band schreibt seit vielen Jahren ausschliesslich in ihrer Muttersprache, und der umfangreiche Song-Katalog macht es immer schwieriger, die Alben zu unterscheiden und dIe Songs letztlich mitzusingen! «Rankarumpu» ist, aus meiner Sicht, eine Rückkehr zur Urform der finnischen Genre-Führer.
Oliver H.