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Die Holländer Komatsu sind für mich ein klassischer Fall von „ich möchte es wirklich mögen, kann es aber einfach nicht“. Das liegt einzig und alleine daran, dass sich mir der gewagte Mix aus Tradition und Moderne beim besten Willen einfach nicht erschliessen will.
Einerseits überraschen immer wieder schwere Riffs und giftige Licks der Sabbath’schen Schule, wie sie selbst Meister Iommi himself kaum besser hingebracht hätte, zudem wird das Ganze ergänzt durch die gleichsam schweren wie kraftvollen Klänge des Sludge – und Stoner Rock. Andererseits verliert sich die Band des Öfteren im Paralleluniversum des Alternative Rock, was den augenscheinlich alles niederwalzenden Komatsu-Karren immer wieder ausbremst. So schüttle ich meinen Kopf abwechselnd mal anerkennend vertikal, mal verständnislos horizontal und verstehe einfach nicht, wieso man die zahlreichen zündenden Ideen und göttlichen Hooklines nicht einfach ausgebaut hat anstatt diese mit eher leisen und oft recht schrägen, modern anmutenden Klängen zu überschatten. Nun, das nennt man wohl künstlerische Freiheit, und die sei den Jungs bedingungslos gegönnt, denn eines muss ich ihnen ohne Wenn und Aber zugestehen: Ihre Mucke ist zu jeder Zeit sehr stimmungsvoll und tiefgründig. Die latent doomigen Vibes wirken fesselnd und erinnern in ihrer dichten, schweren Atmosphäre nicht selten an die Grosstaten von Count Raven. Vor diesem Hintergrund kann ich trotz meiner völlig subjektiven Vorbehalte guten Gewissens Komatsu-Nichtkennern eine Hörprobe zumindest dringend nahelegen.
Mirko B.