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Wenn es einer Band gelingt, ein geiles Debüt-Album wie KNIFE zu veröffentlichen, steigt die Erwartungs-Haltung natürlich, und der Druck auf die Band wird automatisch grösser, zumal der Sprung zu einem grossen Label wie Napalm Records gelang. Jetzt steht der Nachfolger in den Startlöchern, und eines kann ich schon mal versprechen: Knife rücken keinen Zentimeter von ihrem ursprünglichen Plan ab.
Wie, Ihr kennt die Band noch nicht? Dann wird es höchste Zeit Euch aufzuklären, denn Knife sind eine der heissesten Bands in Deutschland. Live sind die Jungs unaufhaltsam und lassen regelmässig ein Publikum mit offenen Mündern zurück. Wenn ihr Hellripper, alte Sodom, Midnight, Venom oder die Belgier Bütcher mögt, dann wisst Ihr was Euch erwartet. Die Rede ist von tief geschwärztem Speed Metal mit einer räudigen «Leckt uns am Arsch» Attitüde. Mit düsteren Orgel-Klängen wird der Opener «Hawks Of Hades» angekündigt, welcher gleich in Vollen geht. So muss Blackened Speed Metal sein: Roh, wild und mit einem simplen, mitsingbaren Refrain. Am nicht minder schnellen «Night Vision» und dem Titelsong werden Knife-Fans ebenso ihre helle Freude haben, denn die Band liefert ihnen genau das, wonach sie dürsten. Das Highlight der ersten Hälfte folgt aber noch, denn «With Torches They March» wildert tief im klassischen Metal und kommt mit einem markanten Mitgröhl-Refrain daher.
Der Band gelingt es hier, sich etwas frei zu schwimmen, ohne aber ihren eingeschlagenen Weg verlassen zu müssen. Dafür sorgt schon alleine die Stimme von Vince Nihil, die sicher nicht jedermanns Geschmack sein dürfte, aber die eben auch den Charme von Knife ausmacht. Mit «The Arson Alchemist» ist auch auf der zweiten Hälfte ein Hit vorhanden, der mit galoppierenden Riffs und abwechslungsreichem Songwriting voll punkten kann. Beim Schlusspunkt «No Gods In The Dark» präsentieren sich Knife nochmals in Reinkultur und bündeln alle Stärken der Band, nicht auszumalen was bei diesem Song live abgehen wird. Nein, Knife erfinden das Genre nicht neu, es gelingt ihnen aber meisterhaft, die Spielfreude und Energie auf die Scheibe zu bringen, was sie auch auf der Bühne auszeichnet. Freunde die das erste Album lieben, werden definitiv nicht enttäuscht sein, und dem Rest sei nur geraten, sich diese Band fett auf ihrem Einkaufszettel zu notieren. Viel besser kann dunkler Speed Metal fast nicht mehr gespielt werden, ausser die Band heisst Hellripper.
Rönu