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«Not The End Of The Road»? Zum Glück, denn wenn man sich alleine schon den Titelsong als Opener anhört, wäre es eine Schande nichts mehr von den Schwaben zu hören.
Mit einem sehr eingängigen und dennoch mit der richtigen Härte versehenen Refrain startet der Fünfer in den siebten Studio-Longplayer. Vielleicht noch mit einer Spur mehr US Stadion Rock, sprich wieder mit mehr kerniger denn modernerer Härte überzeugen Kissin' Dynamite. Mit dem neuen Trommler Sebastian Berg, der Andreas Schnitzer beerbte, scheinen die Jungs einen würdigen Ersatz gefunden zu haben, auch wenn die "Narben", dass mit Andreas der erste Line-Up Wechsel seit 2007 Tatsache wurde, vielleicht noch heilen müssen. Die Truppe um Sänger Hannes Braun macht alles richtig, bleibt auf der rockigen Spur, spielt mit akustischen Parts («Only The Dead») und verleiht den Refrains den Entfaltungsspielraum, die gute Rock Tracks brauchen. Vielleicht eine Spur zu "melodisch" entpuppt sich «Good Life», welches durch die Vocal-Guests Guernica Mancini (Thundermother), Charlotte Wessels (Ex-Delain) und Alea (Saltatio Mortis) unterstützt wird. Richtig geil wird es bei den japanischen Klängen von «Yoko Ono». Eine moderne Cowboy Hymne ist «Coming Home» geworden, wie auch das sehr rockige und fette «All For A Halleluja», das sofort in die Beine geht und zum Mitsingen animiert.
Gesanglich ist Hannes einmal mehr auf der Höhe und fasziniert mit seiner Stimme. Lagerfeuerromantik kommt bei der Akustikballade «Gone For Good» auf. Grossartig sind auch «No One Dies A Virgin» und «Voodoo Spell» ausgefallen und runden eine fantastische Scheibe ab. Die beiden Gitarristen Jim Müller und Ande Braun treten dabei immer wieder in den Vordergrund, spielen aber äusserst songdienlich. Die Rhythmusabteilung mit Sebastian und Steffen Haile (Bass) legt einen soliden Teppich vor, auf dem sich die anderen Jungs austoben können. Zusammen mit dem schon erwähnt souveränen Gesang eine mannschaftliche Topleistung. Mit dem abschliessenden «Scars» haben Kissin Dynamite eine Ballade geschrieben, die gar an Aerosmiths «I Don't Want To Miss A Thing» kratzt. Mit vielen Emotionen, Orchester Unterstützung und einem Refrain mit verdammt viel Tiefgang wird «Scars» zu einem Ohrwurm, der einem fortan nicht mehr aus Kopf und Herz entweicht. Was hier seit 2007 kontinuierlich aufgebaut wurde, könnte tatsächlich einmal die Grossen beerben. «Not The End Of The Road» ist ganz grosses Kino, das sich alle Rock und Metal Fans anhören sollten.
Tinu
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