Das Resultat dieser unorthodoxen Aufnahmeweise klingt dabei sogar noch erstaunlich gut. Nach dem eher harschen, diesen Frühling erschienenen «The Burden of Restlessness», geht das Trio diesmal den Weg des hypnotischen Psychedelic Rock, der in diesem Fall oft an eine drogengeschwängerte und entspannte Jam Session erinnert, in der die etwas lauteren Momente eher selten – aber in diesem Kontext perfekt dosiert vorkommen. Wenn man dabei praktisch in jedem Track noch ein kleines bisschen in die Progressive Rock Ecke schielt, dann hat man eh fast alles richtig gemacht. Dies gilt übrigens auch insbesondere für jene Pink Floyd Erinnerungsaugenblicke, die beim aufmerksamen Anhören des Albums immer wieder vorkommen und dabei für sehr angenehme Überraschungsmomente sorgen. Dass man sich dabei auch an der Vorliebe des Quartetts aus Cambridge für lange Songs orientiert, ist der Sache noch zusätzlich zuträglich, denn die auf vier Songs gleichmässig verteilten 40:10 Minuten bestechen durch eine sphärische Atmosphäre, welche gänzlich auf Frickelorgien verzichten kann, da sie vollends von den reichlich vorhandenen Spannungsbögen und einer unglaublichen Dynamik lebt. Psych Rock Enthusiasten kommen fast nicht darum herum, sich diese kleine aber feine Perle zuzulegen. Mal schauen, was die Jungs nächstes Jahr als dritten Teil ihrer «Pandemie Trilogie» nachlegen werden.
Mirko B.