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Uh, Doom Metal aus Denver, Colorado, U.S.A., est. 2012, namens Khemmis, namentlich sind das Ben Hutcherson (Guitars & Vocals), Phil Pendergast (Vocals & Guitars) und Zach Coleman (Drums), die mit sechs Songs in Länge eines Studio- Albums aufwarten, sprich mit dem vierten full-length Opus namens «Deceiver» aufwarten.
Doch schon bei den ersten Soundfetzen wird schnell klar, dass nebst dem stetig durchgetretenen Bremspedal auch ab und zu das Gaspedal ordentlich malträtiert wird und die Symbiose dann einen kraftvollen Doom Power Metal auferstehen lässt. Auch hier kommen die schweren Momente brachial zum Tragen, da diese immer wieder mit rhythmischen Wechseln interessant und tiefgründig erhallen. Aufhorchend sind hier die sehr melodiös und virtuos gehaltenen Gitarrensoli, welche durch die breakenden Doom- wie Power Metal-Riffs durchbrochen werden und so ihren Wirkungsgrad stets aufrecht halten. Können thrashige Riffs im Doom-Modus durchgezogen werden? Oh ja, und wie, Khemmis sind hierbei der lebendige Beweis, dass dies hervorragend funktioniert. Doom mit Klargesang, gepaart mit gutturalem Momentum. So sind ebenfalls Vergleiche zu Candlemass, Mastodon, Palbearer, Spirit Adtift und Konsorten keine Verwunderung, sondern zeigen das Innovative von Khemmis klar auf.
Donnernde, bombastische, slowmotionale Double Bass Drums, dann wiederum Midtempo Drum-Parts, heavy schleppend, genussvoll in die Länge gezogen wie die Fondue-Party bei "Asterix bei den Helvetiern". Durch Hinzunahme der Cymbals und des Rides, die bombastischen Toms und vor allem die satte, harte Snare zeigt sich die Schwere eindeutig. Oh, ein Tieftöner wird bei Khemmis vergeblich gesucht, braucht es auch nicht - sorry Freunde des Tieftöners - die beiden Gitarren strahlen mit ihren sattem Riffing eine unglaubliche Heavyness aus, bieten variantenreiche Melodylines und eben besagte, melodiöse wie virtuos hochstehende Soli, und so passt das wie die berühmte Faust aufs Auge. Und der variable Gesang, ja, meist im Klargesang gehalten, kraftvoll, sonor, virtuos, und dann, ja dann folgt noch der gutturale Gesangsvortrag, welcher Dimensionen von noch nie dagewesenen Doom-Exzessen hervor ruft. Diese erscheinen dann wiederum durch cleane Gitarren-Sounds noch spannender und mystischer, ohne Langweile hervor zu rufen. Songs wie «Living Pyre», «Avernal Gate» und «Obsidian Crown» schlagen sich opulent nieder und lassen die Asche aufsteigen wie aufleben. Herrlich und innovativ!
Poldi