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Es ist Oktober, Zeit sich zu gruseln und Zeit eine Hühnerhaut zu kriegen. Bei diesem Meisterwerk gruselt man sich zwar nicht, aber Hühnerhaut steht auf jeden Fall auf dem Programm.
Die Finnen befinden sich mit ihrem neuen Album «Mielenvalta» wieder in Höchstform. Es fällt mir schwer, diese Band einem Genre zuzuordnen. Sie haben sich an dem Metal-Buffet ordentlich bedient. So spielen sie vornehmlich Melodic Doom Metal, haben aber auch Death Metal, sowie Symphonic Black Metal Einflüsse. Viele Passagen sind mit cleanem Gesang, was für Doom Metal nicht untypisch ist. Allerdings gestalten Kaunis Kuolematon diesen so extrem episch, dass er eher Symphonic Metal zugeordnet werden könnte. Der erste Track «Surussa uinuva» beginnt mit einem verheissungsvollen Geigenspiel. Dies dient als kleine Vorbereitung für den überirdisch-mächtigen Sound, der folgen wird. Die Schreie von Saakeli und Mikko Heikkilä stehen im Mixing im Vordergrund, begleitet von einer Double-Bass-Drum, welche tektonische Platten erbeben lassen könnte. Es ist ein unglaublicher Start in das Album.
Man stellt sich förmlich vor, wie man vor den Pforten der Hölle steht und diese sich langsam öffnen. Nebst der grossen Abwechslung, die sie genretechnisch schon bringen, finden sich noch stimmige Intros und Outros. Ein Beispiel dafür wäre die akustische Gitarre auf «Nyt olet poissa» oder die heidnisch klingenden Töne beim Titeltrack. Beide Male ist vorerst ein progressiver Aufbau zu hören, welcher in einem Donner von Gitarren und Schlagzeug endet. Um dieses Album geniessen zu können, muss man noch nicht einmal Doom Metal Fan sein. Die Band ist derart kreativ und tangieren so viele Genres, dass diese Platte ein Muss für jeden Fan von epischer Musik im Allgemeinen ist. In einen Moment wird man von einem Blastbeat erdrückt, im anderen löst sich diese Kraft in einer Symphonie des Teufels auf. Während der ganzen Laufzeit sitzt man am Rande des Stuhles und wartet gebannt, was einen als Nächstes erwarten wird.
Erik N.