Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Es erreicht uns eine weiteres Livealbum die geheiligten Odinhalle des Metal Factory's mit den experimentierfreudigen Schweden aus Stockholm namens Katatonia, welche mittlerweile auch schon seit 30 Jahren, im 2021, unterwegs sind und mit 'Dead Air' ein 20-Song starkes Album, welches im Mai 2020, während des Lockdowns, recorded worden ist.
'Dead Air' ist wohl ein sehr passendes Titelchen für die leicht progressiven Katatonia, welche durch Ihr bisheriges Schaffen führen und mit drei Songs vom 2020er Album 'City Burials' - namentlich 'Lacquer', 'Behind The Blood' und 'The Winter Of Our Passing' - zusätzlich glänzen. Ja, Vergleiche zu Opeth, My Dying Bride, Anathema und Paradise Lost sind nicht von der Hand zu weisen, denn allesamt befinden sich in ähnlichem Fahrwasser zuhause. Und ja, die sehr kraftvollen, klaren Gesangslinien von Jonas Renke kommen zum atmosphärischen, schwebenden, leicht Stoner Rock-getränkten, Gothic-Alternative-Doom-Death-Metal, mit einem sehr prägnanten, progressiven Einschlag und ja, man hört gar folkige Elemente heraus, so dass ich als Schreiberling klar aufzeigen darf, wie unabhängig und progressiv Katatonia regieren. Die Gitarren riffen sich lavamässig schwer durch die Songs, mal heavy und doomig verzerrt, danach wieder sich akustisch unverzerrt öffnend. Der Tieftöner kommt klar und untermalend zur Geltung und treibt mit den Drumpatterns stets vorwärts, in welchen dann die schlagwerkersichen Künste voll zur Blüte mutieren und frei wirbeln und so die ruhigeren Momenten klar zur Geltung bringen können. Und eben, der Klargesang, der mal weinerlich, klagend, rhetorisch hinterfragend und shoutend daherschreitet. Soundtechnisch hört man das Livealbum, klar, die Meute - sprich: das Publikum - fehlt, aber nichtsdestotrotz, das ist eines der vielseitigsten Livealben, welche mir zu Ohren gereicht worden ist und ich daran teilhaben darf. Die Lauscher sind gerichtet, so wie passend auf dem Cover-Artwork dargestellt. 20 Tracks voller Melancholie, zwischen doomig-deathiger Härte und melancholischer, atmosphärischer Art des Nichtverzerrens, ja, das passt so. Alle Songs passen ins Beuteschema, keiner der Tracks fällt irgendwie ab, und nebst den bereits erwähnten drei neuen Songs wären dazu zu nennen als 'Soils Song', 'Deliberation', 'Forsaker', 'July' und 'Behind The Blood'. Reinziehen und bestialisch geniessen.