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Kataan ist ein Duo aus den U.S.A., genauer geschrieben aus Plaistow, New Hampshire, das mit dem selbstbetitelten Album «Kataan» seinen Einstand feiert. Vier Songs, ergo eine EP. Brett Roland teilt sich die Drums und den Bass, Nicholas Thornbury die Vocals und Gitarre.
Verschrieben hat man sich dem melodiösen, geblackten Death Metal. Kennen tun sich die beiden von der Band Vattnet, welche sich 2018 auflöste und die zockten so atmosphärischen Post Black Metal, Post Rock und Post Hardcore. Yep, genau diese verkrankte Mischung hat man nun nach Kataan getragen, will schreiben, hört man sehr gut aus dem Sound heraus, also ist es sehr melodiös gehaltener, leicht blackiger Death Metal, ja wenn nicht doch schon beinahe hymnenhaft. So ist es auch nicht verwunderlich, dass man etwas von Vattnet, Astronoid, Alcest, Deafheaven, Agalloch, Ghost Bath und Amesoeurs heraus hört. Eine leicht depressive Verschwörung ist stets auszumachen. Die Gitarre schrummelt genüsslich auf den blackigen Pfaden, stets gepaart mit melodiösen Linien, melodiösen, kurzen und knackigen Soli. Der Gesang bewegt sich interessanterweise im etwas weinerlichen, blackigen Gefüge, ist in der tieferen Stimmlage gehalten, mal growlend, mal klar gesungen.
Die Drums wirbeln meist groovend im Midtempo Bereich, können aber auch mal heftig reagieren, will schreiben kurz blastend, dann wieder wirbelnd und auf die Toms bezogen, mal double-bassend, darf selbstredend nicht fehlen, dann aber auch mal hardcorig, punkig mit viel Cymbals, Ride und Hi-Hat betonend. Der Bass wummert ebenfalls genüsslich mit der Gitarre im Duett und den eigenständigen Lines zupfend und/oder plektierend gezogen. Die Produktion ist anständig satt, sauber und druckvoll, das Cover-Artwork zeigt die postige Seite von Kanaan auf. Ja, bei einer EP ist es meist der Fall, dass alle Songs antestbar sind, so auch auf der «Kataan»-EP, wobei der Song «Processor» doch irgendwie das Markenzeichen von Kataan geworden ist, meiner Ansicht nach, da hier die ganze Band-Mixtur ihren Platz gefunden hat. Um einen weiteren Anhaltspunkt zu hinterlassen, würde ich für «Kataan» eine 8.1 von 10 vergeben. Ein interessantes Debüt für Leute mit einem weiten, musikalischen Horizont, die auch mal gerne über den Tellerland hinaus blicken und sich den Sound rein pfeifen.
Poldi