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Die Deutsch-Rocker KÄRBHOLZz verfügen über die seltene Eigenschaft, dass mir eigentlich alles gefällt, was sie komponieren. Zum wiederholten Male finde ich die Band und ihre neuen Lieder schlicht famos.
Das liegt sicher an der musikalischen Bandbreite, die von Heavy Metal, über ruhigere Stücke bis hin zu Rock reicht. Das Ganze wird immer mit einer gewissen Härte dargeboten, und dazu kommen Texte, die selbst dann nicht stumpf wirken, wenn sie, wie im Titelsong oder in «Ohne Deckung», die typische "Wir gegen der Rest der Welt" Attitüde offenbaren. Daneben vermögen Kärbholz aber auch mal offensichtlich, mal etwas versteckt, ihre Tiefsinnigkeiten zu präsentieren. Grosses Kino und Kunst ist etwa, wie sie bei «Der Zug» die Fahrt als Passagier in einem von einer Dampflock gezogenen Passagierzug mit dem menschlichen Leben vergleichen. Auch «Gar nichts» erzählt eine Geschichte, die so bodenständig und glaubwürdig wirkt, wie sich die meisten Deutsch Rock Bands sonst erfolglos zu verkaufen zu versuchen.
Was «Kapitel 11 «Barrikaden»» aber zu einem richtig tollen Werk macht, ist die dramaturgisch geschickt gewählte Reihenfolge der Lieder. Das macht echt Lust, die Wiederholungstaste immer und immer wieder zu drücken. Und wenn Kärbholz beim finalen «Gib mir Deine Hand» das Album verträumt ausklingen lassen, weiss man endgültig, dass die Deutschen auf diesem Werk sehr vieles richtig machen. «Kapitel 11 «Barrikaden»» ist vielleicht nicht der allerbeste Release von Kärbholz, aber einer, der sich bereits jetzt im eh schon sehr starken Backkatalog der Band mehr als hören und geniessen lässt.
Roger W.