Dies auch deshalb, weil Toto, nachdem Steve Lukather 2008 den Stecker zog, ab 2010 (in Europa) erneut auf Tour gingen. 2015 folgte mit «Toto XIV» das bisher letzte Studioalbum und weitere Live-Auftritte. Unvergessen dabei das hammermässige Open-Air Konzert in Pratteln vom 16. Juli 2019 und der erneute kurzeitige Unterbruch wegen Rechtsstreitigkeiten, die ein gutes Jahr später zum Glück wieder Geschichte waren. Zeitlich sich mitten im Corona-Desaster abspielend, und deshalb erklärt sich hiermit der zweite Solo-Lauf im Umfeld der Hauptband. «Denizen Tenant» entstand unter Mitwirkung von Steve Lukather und David Paich, sowie weiteren Cracks wie Ex-Drummer Simon Phillips (d), Leland Sklar (b) oder Nathan East (b). Im Gegensatz zu «I Found The Sun Again» von Kollege Steve ist Joseph auf seinem Solo-Werk spürbar relaxter unterwegs. Aufgrund des längst ebenso geläufigen Gesanges wie dem von Bobby, wähnt man sich soundmässig öfters in der Nähe der Urquelle. Trotzdem nimmt sich auch Mr. Williams musikalische Freiheiten heraus und lässt bei Wilma Fingadoux gar coolen R&B von der Rolle. Eine rockige Nummer findet sich auf «Denizen Tenant» nicht, aber wenn Steve, wie bei «Remember Her», entsprechend soliert, schliesst sich der Kreis wieder. Diese beiden Solo-Alben von Joseph und Steve, die beide den gleichen Veröffentlichungs-Termin aufweisen, können natürlich einzeln erworben und, wen wunderts, "Yin und Yang"-mässig auch beide zusammen in einer Box erworben werden. Diese soll aber nur schon aufgrund der Vorbestellungen bereits ausverkauft sein! Müsste ich mich vom Rock-Faktor her entscheiden, würde ich klar Kollege Steve Lukather bevorzugen, da Joseph Williams kaum bis keine Ecken und Kanten bietet.
Rockslave