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Mehr Iron Maiden, dafür weniger Ingwie Malmsteen – so kann man das neue Album des belgischen Gitarristen Dushan Petrossa zusammenfassen. Die Band ist ein Nebenprojekt seiner regulären Gruppe Magic Kingdom und ist am Bass und Schlagzeug seit langer Zeit in der gleichen Besetzung.
Beim Gesang geht der allgemeine Verschleiss weiter. Heuer darf sich Mike Lembrouck der internationalen Metalgemeinde präsentieren. Der sieht aufgrund seiner Justin Bieber-Frisur zwar alles andere als metallisch aus, überzeugt aber mit einer Stimme, die irgendwo zwischen Rhapsody Of Fires Fabio Lione und Crystal Balls Steven Mageney liegt. Hat sich der Junge mit dem Schicksal seiner Vorgänger befasst, wird er wohl bei Iron Mask kein Dauerengagement erwarten, sondern diese Plattform als Sprungbrett für höhere Taten nutzen. Lebrouck hat eindeutig Talent. Das trifft natürlich auch auf den Rest der Band zu, der es laut Promogeschreibe für dieses Album gelungen ist, das «beste Material aller Zeiten» zu schreiben. Dass solche Aussagen zum noch genaueren Hinhören animieren und die Band damit ein gewisses Risiko eingeht, scheint im eigenen Grössenwahn unterzugehen. Ja, "Master Of Masters" klingt über weite Strecken stark, teilweise gar hervorragend - es besitzt aber auch seine Längen (besonders in der zweiten Hälfte der zwölf Lieder). Dies führt in einigen Momenten dazu, dass man das Album gar nicht zu Ende hört, und damit den wirklich starken Titelsong am Ende der CD verpasst. Wenn das «beste Material aller Zeiten» also nicht ausreicht, um Leute mit einer grossen Liebe für diese Art von Musik bis zum Schluss durchhalten zu lassen, ist da definitiv der Wurm drin. Iron Mask scheitern deshalb an ihrem eigenen Anspruch. Und das ist schade, besitzen doch viele der zwölf Lieder einen ganz eigenen Charme. Ob mal Power-, Symphonic-, Neoklassischen- oder Heavy Metal – Iron Mask beherrschen ihr Handwerk. Lustig auch, dass «One Against All» nicht nur stimmlich sondern auch musikalisch an Crystal Ball erinnert. Wer weitere Abspieltipps sucht, findet sie in «Revolution Rise» oder «Never Kiss The Ring». Wer ein gutes, aber nicht überragendes Heavy Metal-Album sucht, findet hier das passende Werk.
Roger W.
Punkte: 7.5 von 10