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Die aus Deutschland stammende Punk-Truppe INDECENT BEHAVIOR hat sich auf Album Nummer drei endgültig dem Pop verschrieben. «Therapy In Melody» wartet mit zwölf Tracks auf, und der Album-Titel ist definitiv Programm.
Pop-Punk, wobei eher Pop als Punk, grosser Synthie-Sound, wenig harte Gitarren und viele Gesangsmelodien - Zuckerglasur inklusive - bestimmen musikalisch das Album. Viel Hall und ein gestreicheltes Schlagzeug legen den Teppich für die Gesangslinien aus, die meist clean, mit kürzeren Screamo-Parts versehen sind. Wenn man müsste, liesse sich «Therapy In Melody» irgendwo zwischen Linkin Park, Good Charlotte und Blink 182 verorten. Wer also auf diese Musik-Kombination steht, ist mit dem vorliegenden Silberling sicher top bedient. Die Tracks sind gut geschrieben, flüssig dargeboten, und die Platte springt elegant aus ihrer Pressform.
Der Sound ist sauber und glatt produziert, so sehr, dass jegliche Rohheit rausgebügelt wurde. Bestimmt von der Band so gewollt, trotzdem schade, denn nun tun die Songs keinem mehr weh und könnten gefahrlos zur besten Sendezeit im Radio gespielt werden. Auch das Cover-Artwork ist frei von jeglicher Provokation und passt hervorragend zum Sound. Es verspricht nichts, was nicht auch drin wäre. «Therapy In Melody» ist die perfekte Platte für Fun-Punker oder Nostalgiker der ersten 90er Jahre Welle. Schön gemacht mit viel Kitsch, einem Schuss Punk Rock und ganz doll am Melodik-Hebel geschraubt. Sogar der klassischen Rauswurf-Ballade wurde bedacht. «Therapy In Melody» besitzt wenig Tiefgang, macht dafür aber jede Menge Spass! Fun-Punkrocker, die seltenes Geschrei mögen, sollten unbedingt ein Ohr voll riskieren. Wer es härter mag – Finger weg!
Oliver H.