Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
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Metal Factory since 1999
1996 erblickte Impure Wilhemina in Genève die Post-Metal-Rock-Welt und schiebt nun mit «Antidote» das siebte Studiowerk mit zehn Songs nach. Aktuell bestehen Impure Wilhelmina aus Michael Schindl (Vocals/Guitars), Diogo Almeida (Guitars), Sébastien Dutruel (Bass) und Mario Togni (Drums).
Das Cover-Artwork stammt von Julien Diels, passend zum dargebotenen Soundkonstrukt. Recorded wurde es in den HOFA-Studios (Germany) von Yvan Bing, gemixt von Yvan Bing in den Kitchen Studios (Helvetia) und gemastert von Ladislav Agabekov in den Caduceus Studios (ebenfalls Helvetien). Die Genfer zelebrieren interessanten, ja auch blastenden, hardcorigen Post Metal mit einer gehörigen Portion Rock, welcher gut, druckvoll, rein und straight produziert worden ist und ein Cover zeigt, welches die stilistische Richtung vordefiniert. Ja, es wird hierbei auch nicht so einfach wie beispielsweise bei Insomnium und Katatonia, die wiederum als Ideengeber - oder auch umgekehrt? - etwas herhalten, um Euch einen Ansatz geben zu dürfen. Doch sind Impure Wilhelmina auf «Antidote» wesentlich verspielter und vertrackter als die genannten Zunftkapellen und Musikerkollegen. Die beiden Gitarren wechseln sich riffend und melodiebögenhaltend ab, riffig geht es teils sehr metallisch, aber auch sehr rockig-hardcorig zur Sache. Kurze Soli, meist in Kombination mit melodiösen Lines vervollständigen die Saitenhexerei. Ja, einen US-amerikanischen Stadionrock-Touch ist auch noch auszumachen, dann selbstredend mit allen instrumentalen "Zur-Verfügung-Stehenden".
Die Drums sind eben mal blastend, dann punk-rockig im Midtempo-Bereich, stets groovend, dann wieder leicht hardcorig thrashend speedig patternierend, mit viel Cymbals und Toms, auf eine Art und Weise wild gestikulierend. Der Bass ist teils klar, teils mit einer leichten distortion-versetzten Einstellung am Wirbeln, vor allem dann, wenn das gesamte Songwriting ins Abstrakte abwandert und auch eben abstrakt groovend wieder zu den straighteren Parts zurück findet. Die Mainvocals sind im Klargesang gehalten, wird den Meisten von Euch zuerst mal etwas befremdlich vorkommen, doch legt sich dieser Gesang sehr schnell wie eine weiche Feder auf die gezockten Songs. Ja, es gibt gewisse kurze Momente, wo das Gutturale zum Zuge kommt, kurz, aber es ist vorhanden und eben auch passend eingesetzt. Vielleicht wären MUSE auch noch einen Vergleich wert, auf den Klargesang bezogen, und ja, vielleicht sogar auf gewisse Songpartikel vom Gesamtwerk. Da stechen Tracks wie «Midlife Hollow», «Dismantling», «Jasmines», «Unpredicted Sky» und «Solitude». Grenzloser Soundteppich, sofern die Wagnis unternommen wird, über den berühmt berüchtigten Tellerrand hinaus zu schauen.
Poldi