Swiss Hard Rock and Heavy Metal Magazine since 1999
You can reach us via email or phone.
+41 (0) 79 638-1021
Metal Factory since 1999
Und wiederum wird es sehr, sehr interessant und eines vorweg: «Magnum Opus» von Iatt ist keinesfalls ein Album, welches beim ersten Durchgang sogleich klarstellt, welche Tendenzen mit den neun Songs denn ausgeschüttet und angesprochen werden sollen, denn das Songwriting spricht sehr vertrackt an, obschon die Grundelemente des Black wie Death Metals heraushörbar sind.
Doch diesen Grundelementen werden noch einige weitere Zutaten wie progressive, technische, corige Attribute hinzu gegeben. Ist wie bei Dostojevski, eben schwere Kost. Doch wäre alles so einfach gehalten und gestaltet, so wären wir umgeben von Einheitsbrei..., na ja, denen die es so mögen: Glückliches Leben, weiterhin. Doch bilden diejenigen Bands, welche sich eben aus der Masse hervor heben, die interessantere Gilde oder irre ich mich da etwa? Nein, bin ich von Selbstzweifel carnivoriert, doch manchmal frage ich mich einfach als Schreiberling als auch als Musikgeniesser, ob ich mich hierbei nicht irre..., aber wenn schon, ändert sich nichts an meinen über den Tellerrand voyeristisch ausgerichteten Antennen. Kacke, du bist so ein Schlabberer, Schwurbler, Parlierer..., nöpe, bin ich nicht, nur ein aufmerksamer Zeitgenosse, der sich wahrlich vor keiner Musik verschliesst.
Seit 2018 in Philadelphia (Pennsylvania, U.S.A.) beheimatet, hauen uns Iatt mit «Magnum Opus» den dritten Longplayer um die Ohren. Auch auf «Magnum Opus» hat es Gastmusiker von Uada (Jake Superchi, Vocals auf «Seven Wandering Stars»), Shining und Emperor (Jorgen Munkeby, Saxophon auf «Ouroboros», Thank You Scientists und Windfaerer (Ben Karas, Violin auf «Servitude, Subjugate», «Elixir Of Immortality», «Exculpate, Exonorate», «Seven Wandering Stars», Burial In The Sky (Zach Strouse, Saxophon auf «Prima Materia, Planes Of Our Existence») und Daryl Baker (Ex-Iatt, Leadguitar auf «Prima Materia»). Produziert wurde es von Joe Cantamessa, gemischt und gemastert von Marcos Cerutti, was sehr druckvoll, klar und sauber rüber kommt. Das Cover-Artwork stammt aus der Feder von Adam Búrke (Nightjar Illustration), ein sehr gelungenes Masterpiece. Das Album-Layout und zusätzliche Artwork stammt von Alec Pezzano (Vitalsign Media). Wie schon bemerkt, benutzen die Herren namens Paul Cole (Drums), Joe Cantamessa (Guitars), Alec Pezzano (Guitars, Orchestration) und Jay Briscoe (Vocals, Bass), verschiedene, untypische Instrumente, wo der Sound dann recht progressiv, atmosphärisch und mystisch erhallet, beinahe leicht schon jazzig fusioniert.
Somit sind die Vergleiche mit A Novelist, etwas Beyond Creation, etwas Cynic, etwas Obscura, etwas Dog Eat Dog oder etwas Opeth ziemlich spärlich besetzt, was aber davon zeugt, dass Iatt ihrem eigenen Sound frönen und sich damit auseinander setzen. Nun, Violin-, Piano-, Saxophonklänge, progressiv-technisch-corige Anleihen im Black- und Death-Riffing, kurze, melodiöse Soli, Akustikgitarren Gezupfe, der Tieftöner klar mit Walkinglines, die Drums treibend mit Double-Bass-, Blasts- und Grindcore Attacken, dennoch stets groovend und treibend, die Vocals mal blackig, mal deathig, mal guttural, screamend, shoutend gehalten, auch in gesprochenem und cleanem Gesang, bösartig, wütend, tief. Die ganze Packung wird dann orchestral untermalt, was diesbezüglich eine musikalische Wand darstellt, eben ein «Magnum Opus». Anspieltipps wären da mal «Prima Materia», «Exculpate, Exonerate», «Planes Of Our Existence» und «Seven Wandering Stars». Eine interessante Band sind Iatt, welche nicht einfach zu greifen und packen sind, und deshalb wird das mehrmalige Durchhören als Tipp angebracht.
Poldi