Tja, und da zwei Schweden-Deather mit von der Partie sind, von total Dreien wohlbemerkt, so ist es nicht verwunderlich, dass «Rise Of The Rotten» auch eben nordisch erschallet. Erst beim mehrmaligen Reinhören entfaltet sich der Sound von House By The Cemetary zu einem vorzüglichen Schmaus an musikalischem Erguss. Nein, ohne Samenström, sondern mit viel Rogga und Fiebig. Und ja, Mike's Geröchel bringt auch etwas U.S. Amerikanischen Death Metal Teint in die Songstrukturfarbe rein. Die Produktion kommt düster, druckvoll und glasklar rüber, das Cover-Artwork ist etwas oldschoolig, passt jedoch zum Dargebrachten. Die Vocals sind bekannt guttural, bösartig und tief gehalten, was eine sehr interessante Kombination zum Schweden-Gezocke darstellt.
Die Drums pattern und paradiddlen meist im Hochgeschwindigkeitsbereich, will schreiben mit satten, schnellen Double-Bass Attacken, aufgelöst durch groovige Midtempo-Nackenbrecher und vereinzelten Blastzuckungen. Rogga bedient neben dem Sechs- auch den Viersaiter, wohl studiomässigbedingt. Der Tieföner ist klar wummernd, also nicht verzerrt zu hören, was wiederum ein interessantes Novum zum Gesamtsound schwedischen Death Metals ist und ebenfalls vorzüglich passt, sehr gut passt sogar. Die Gitarre ist demzufolge sehr distortioniert aufgedreht, jedoch sehr sauber gespielt, rhythmisch einwandfrei shreddernd gezockt und dann noch mit Melodiebögen und herrlich melodiösen Soli bestückt. Anspieltipps wären da «Crematory Whore», «A Morbid Scent» und «Into The Murky Dephts». Sehr interessanter Schweden-Death, der rein haut wie ein headbangender Elch mitten auf einem schwedischen Highway.
Poldi