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Stellt Euch vor, ihr habt die Vogelperspektive und/oder seid mit einer Drohne über Skandinavien unterwegs. Ihr zieht Euch diese majestätischen wie auch sehr mächtigen Bilder in Euer Gedächtnis rein. Was bleibt? Eine Dokumentation über Skandinavien von oben, eh logo, Alter..., äh..., beziehungsweise Alte.
So läufts nun mal, meine Schwestern und Brüder der metallischen Offenbarung. Nein, Religion wäre hier schon übers Ziel geschossen, denn Religion und das Müssen liegen ja sehr beieinander, die Offenbarung erhält man..., oder eben auch nicht. Das gleist dann den Ausruf "Gefällt mir" oder eben halt "Gefällt mir nicht". Simpel, oder? Ey, deshalb reiten wir weiter auf dieser skandinavischen Welle der Offenb... (ihr wisst jetzt abschliessend was ich meine!) und möge diese die eine oder den anderen treffen. Ja, soundtechnisch triffts den Sludge Metal mit hardcorigen und leicht thrashigen Elementen, als auch dann Alternative Metal die Kuhglocke - oder das Rentierglöckchen - in die Vollen. Horndal ist eine schwedische Vierercombo aus Stockholm, welche im Jahre 2016 gegründet worden ist und mit «Lake Drinker» den zweiten Studio Longplayer - neben einem Debüt Longplayer wie auch EP - raus gekelcht worden ist. Elf Songs haben sich da intensiv breit gemacht und sich auf dem Silbertablett eingefunden. Ja, das Songwriting ist sehr abwechslungsreich ausgefallen, es werden musikalische Elemente miteingewoben, welche wohl weniger im Sludge oder gar Hardcore zu finden sind, wohl aber im Metalbereich, und das ist verdammt gut so, nämlich. So werden die Midtempi-Passagen zu wahren Groovemonsters heran gezogen und lassen die etwas verspielten Elemente wie auch die musikalischen Ausflüge in anderen Gefilden sehr gut miteinander kommunizieren.
Die Gitarren riffen leicht thrashig und stampfend durch die Songs, lassen den einen oder anderen Hardcore- und Thrash-Mosphit aufleben, als auch die melodiösen und atmosphärischen Elementen ebenfalls. Herrliche Melodiebögen und sehr anschmiegsame Soli runden die Gitarrenarbeit ab. Der Tieftöner wird seinem Rufe gerecht, denn unaufgeregt pfadet dieser seinen Weg, nicht unbedingt typisch skandinavisch verzerrt, sondern druckvoll und glasklar. Die Schlagzeugarbeit ist einerseits gepaart mit straighten, groovigen Midtempi-Parts, welche dann mal auch doublebass drummässig hardcorig und thrashig interpretiert werden, um sogleich dann die etwas hardrockigen Elemente wieder mit eleganten Cymbals- und Tombeinsätzen zu betonen. Die Vocals sind eher im shoutig-screamenden Hardcore-Bereich anzusiedeln, was perfekt zum Gehörten passt. Ein passendes Cover-Artwork sowie eine satte, druckvolle Produktion runden diesen Event erfolgreich ab. Vergleichsmässig findet man sowohl etwas Metallica, Flotsam And Jetsam, Anthrax als auch Mercyful Fate (soundmässig, ohne Vocals), Volbeat und Konsorten. Anspieltipps wären da «Ruhr», «Rossen», «Kalhygget», «Growing Graves» und «Ormön». Auf jeden Fall ist «Lake Drinker» für viele Gelegenheiten, für jede Jahreszeit, wohl aber bestens geeignet für lauschige Barbecue-Abende in der kommenden Sommerzeit, ob familiar oder mit der möglichen Anzahl von Personen im gesetzten COVID-19 Zeitalter.
Poldi