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HIRAES warten dieser Tage mit ihrem Zweitling «Dormant» auf, der es ganz schön in sich hat. Das Debüt der deutschen Melodic Death Metaller vermochte mich nicht vollends zu überzeugen, aber was es mit der neuen Platte auf die Lauscher gibt - mein lieber Mann!
Der Opener «Through The Storm» baut schnell Spannung auf, bevor Frontröhre Britta Görtz mit ihrem Knurren einsetzt. Eine Explosion von Blastbeats und Schleuder-Trauma verursachenden Grooves wird entfesselt und der Reigen ist offiziell eröffnet. Mit «We Owe No One» folgt bereits mein persönlicher Favorit an zweiter Stelle. Er gibt einen guten Einblick in das Potenzial der Band, erinnert einerseits an Amon Amarth, ist aber dynamischer, und andererseits durch die hohe Oktanzahl ein spassiger Song! «Red Soil» ist ein ebenfalls starker Track, der einige der tiefsten Growls aus dem görtzschen Arsenal bereithält und etwas ähnlich klingt, wie Arch Enemy in der Gossow-Ära. Der Rausschmeisser und Titeltrack des Albums entpuppt sich als wahrer Geniestreich. Es ist ein ausgewogenes Stück, geschaffen aus Ebbe und Flut, zwischen schnellen und langsameren Segmenten.
Der Osnabrücker/Hannoveraner Metal-Formation, bestehend aus ehemaligen Mitgliedern von Dawn Of Disease (Lukas Kerk, g) - (Oliver Kirchner, g), (Christian Wösten, b) und Mathias Blässe, d) und Critical Mess (Britta Görtz, Vocals) ist mit «Dormant» ein fettes Melodic Death Metal Album gelungen, das wie die perfekte Verschmelzung der Grundpfeiler des Genres klingt und sich von Bands wie Arch Enemy, Dark Tranquillity, At The Gates oder Amon Amarth inspirieren lässt. Besonders erwähnenswert finde ich ebenfalls das von Insomnium inspirierte Album-Cover. Es ist frei von klischeehaften Symbolen, Runen oder Schlacht-Szenen, sondern zeigt einen dunklen (Schicksals-)berg, der sich ruhend (engl. dormant) im angrenzenden Gewässer spiegelt. Ein Motiv, das ich mir als Shirt mit Sicherheit zulegen werde, sobald es im Handel ist. Hiraes erfinden mit «Dormant» das Rad sicherlich nicht neu, fügen aber dem Genre-Katalog einen hochwertigen Silberling hinzu. Berufene Melodeath-Fans sollten sich also keinesfalls zurückhalten, sondern das Album direkt kaufen. Es strahlt diesen besonderen Reiz aus, der schon beim ersten Ton geweckt wird.
Oliver H.