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Seit gerade einmal fünf Jahren paddeln Havamal in den Weltmeeren des Metal umher, und nun bringen die Schweden mit «The Shadow Chapter» ihren Zweitling heraus. Wie bereits ihr Debüt «Tales From Yggdrasil» ist auch das aktuelle Machwerk eine bunte Mischung aus Folk, Viking, Black, Melodic Death und Power Metal.
Abgerundet wird der vielfältige Strauss mit orchestralen Tönen. Wer jetzt an Ensiferum, Wintersun oder die alten Equilibrium denkt, liegt gar nicht mal so falsch. Dennoch reicht es nicht aus, den Sound der Truppe zu beschreiben. Havamal gelingt es überraschend gut, trotz der metallischen Schwere, «The Shadow Chapter» mit einer gewissen Leichtigkeit und Eingängigkeit zu präsentieren. Während neun Tracks gibt es Melodic Death mit gutturalem Gesang, in Verbindung mit Chören und Orchester, dazu ein Schuss Epic und viel Melodie um die Ohren geballert. Der Fünfer hebt sich somit gekonnt von den typischen Viking Metal Outputs ab. «Nidhoggr» geht sogar noch einen Schritt weiter und kommt der musikalischen Ausrichtung von Alestorm gefährlich nahe, aber ohne sich darin zu verlieren. Zwischenzeitlich schlägt das Pendel dann zu den schwarzen Elementen aus und bringt somit auch eine gute Prise Härte mit sich. Der Schluss gehört dem Unhold Grendel, der sich symphonisch ankündigt und mit epischer Melodie in Richtung Ende der Scheibe rast. «The Shadow Chapter» ist definitiv in einer weniger stark frequentierten Ecke des Schwermetalls einzuordnen. Es gelingt Havamal über die gesamte Spielzeit eingängig und abwechslungsreich zu bleiben, ohne Kitsch zu verbreiten. Melodic Death und Viking Metal Anhänger sollten die Scheibe des Quintetts unbedingt anhören.
Oliver H.