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Es ist gerade einmal ein halbes Jahr vorbei, seitdem die Folk-Metaller von Harpyie ihr Cover-Album «Minnewar» raus gehauen und die Fans in die geheimnisvolle Megalopolis Knight City entführt haben. Nun steht mit «Blutbann» bereits der nächste Longplayer in den Startlöchern.
Doch eines muss ich schon an der Stelle gleich vorweg nehmen. Während der Vorgänger eher locker und farbenfroh daher kam, werden zum Winter hin die bunten Lichter verstaut und durch schummrige Gaslaternen ersetzt. «Blutbann» wendet sich während zwölf Tracks wieder den düsteren Themen des Lebens zu. Schaurig schöne Geschichten über Vampire, Mörder und Geister werden auf die Hörerschaft los gelassen. Auch die Liebe, Tod und Angst sowie das Überwinden der eigenen Dämonen kommen nicht zu kurz. «Blutbann» vereinigt auch viele bekannte Gesichter wie Jack the Ripper, Edgar Alan Poe, den kopflosen Reiter und den Vampir Lestard. Dazu passt nichts besser als der wuchtige und epochale Folk Metal Sound, den man sich von der Band seit den letzten Jahren gewohnt ist. Dieses Mal allerdings noch etwas böser und aggressiver – passend zur Thematik. So klingt die neue Scheibe der Ostwestfalen durchs Band eine Prise rotziger und rauer, was nicht zuletzt an der neuen Instrumentierung liegt. Die Drehleier hat die Geige vollends abgelöst und ist nun fester Bestandteil der Band. Alles in allem hält «Blutbann» dadurch nicht nur für Neulinge, sondern auch für eingefleischte Harpyie-Fans einige Überraschungen bereit. Die Truppe setzt auch mit ihrem siebten Studio-Album den eingeschlagenen Weg konsequent fort, blickt dabei aber auch etwas auf vergangene Zeiten zurück, sodass stellenweise der Geist des Werkes «Freakshow» von 2015 erneut aufleben darf. Die getätigten Entwicklungen der letzten Jahre werden aber stets beibehalten oder gar noch ausgebaut - blutig, düster, aggressiv!
Oliver H.