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Metal Factory since 1999
Sie haben die "New Wave Of Swedish Heavy Metal" Szene mitbegründet oder waren zumindest die Retter des Metals, als sie «Glory To The Brave» 1997 veröffentlichten, alle Metaller plötzlich wieder aus ihren Löchern hervor krochen und dem Grunge beide gestreckten Mittelfinger entgegen hielten. Was HAMMERFALL da letztlich lostraten, von dem können die Jungs um die beiden Bandleader Joacim Cans (Gesang) und Oscar Dronjak (Gitarre) noch heute zehren.
Mit dem dreizehnten Studio-Album lassen die Schweden einmal mehr nichts anbrennen, erklingen in meinen Ohren aber frischer als noch auf den Vorgänger-Scheiben und gehen den eingeschlagenen Weg von «Hammer Of Dawn» konsequent weiter. Mit dem dynamischen und fetten Midtempo-Kracher «Avenge The Fallen» steigt der Fünfer gekonnt in die neue Scheibe ein und manifestiert seinen Anspruch auf einen Thron im Metal-Olymp. Dass sie noch immer genügend Pfeffer im Allerwertesten haben, beweisen sie mit den nachfolgenden «The End Justifies», das durch die voran preschende Schlagzeug-Arbeit von David Wallin und den pfeilschnellen Riffs von Oscar sowie Lead Gitarrist Pontus Norgren jeden Kummer wegbläst. Heavy Metal ist eben besser als jede Medizin! HammerFall haben auf ihrem neusten Streich definitiv wieder dahin zurück gefunden, wo sie nichts als pure Metal-Freude verbreiten.
Mit dem schon fast doomigen «Hail To The King», respektive der Speed-Nummer «Hero To All» zeigen sie ihre unterschiedlichen Facetten und überzeugen mich mit einer unglaublichen Spielfreude. Natürlich dürfen bei den Schweden auch die sanften Klänge nicht fehlen. Mit «Hope Springs Eternal» haben HammerFall einen Gänsehaut-Moment geschaffen, bei dem sich speziell Joacim in den Vordergrund singt. Wer bei «Burn It Dowm» seine Faust nicht gegen den Himmel reckt und wie ein wildes Tier abbangt, trägt echt keinen Metal in seinen Venen. Allein das Solo hier ist eine wunderprächtige Angelegenheit, auf die ich mich schon jetzt freue, wenn ich den Track live hören werde. Das mitreissende «Capture The Dream» sowie die beiden Hymnen «Rise Of Evil» und «Time Immemorial» beenden schlicht das Album von HammerFall.
Letzterer Track mit grossartigem Zusammenspiel verschiedener Emotionen und gewaltigem Chor am Ende! «Avenge The Fallen» ist just diese Mörder-Scheibe geworden, die ich mir von den Schweden immer gewünscht habe. Ein Album, das keinen Ausfall kennt und von der ersten bis zur letzten Sekunde an aufzeigt, was die Herren fühlen, denken und zelebrieren. Die Leidenschaft, welche die Truppe nach 31 Jahren noch immer mit dieser spitzbübischen Art an den Tag legt und trotzdem sehr erwachsen klingt, ist grandios. HammerFall haben alles hinein gelegt, was man sich als Metal-Fan wünscht, und selbst die ewigen Nörgler müssen sich hier neidlos eingestehen, dass diese Band zurecht da steht, wo sie ist! Nämlich an der Spitze des Metals, als eine der ganz wenigen, wenn nicht sogar einzige Combo, welche einmal die ganz Grossen zu beerben vermag.
Tinu