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Zwischendurch bekomme ich, den Göttern der Unterwelt sei Dank, auch Scheiben zu besprechen, die mein Herz wenigstens ein bisschen berühren.
So geschehen auch in diesem Fall, denn das kanadische Trio (Triumph, Rush, Exciter, Anvil, Danko Jones…, gibt es dort eigentlich auch Krach-Combos, die aus mehr als drei Nasen bestehen?) versteht es wie kaum eine andere Truppe, Heavy Psych Rock mit räudigem Doom Metal in einer kontrastreichen Art und Weise zu kombinieren. Da passt es natürlich wie der sprichwörtliche Arsch auf den Eimer, dass Sänger/Gitarrist Kirin Gudmundson stimmlich wie das wüste Kind aus der nie stattgefundenen Liaison zwischen Glenn Danzig und dem jungen Robert Lowe (Solitude Aeturnus, Ex-Candlemass) daher kommt. Jetzt hier andere, etablierte Kapellen zum Vergleich heran zu ziehen, fällt mir wirklich schwer, denn dafür ist der Sound der drei Canucks viel zu eigen. Jedenfalls sorgt die ständig mitschwingende Verschrobenheit in ausnahmslos allen Tracks naturgemäss dafür, dass der Zugang zu «Memento Mori» nicht unbedingt der einfachste ist, aber nach einigen Durchläufen offenbart sich dem stilaffinen Aficionado der Balance-Akt zwischen alles zermalmender Heavyness und verträumtem Tiefgang, der dieses Scheibchen so hypnotisierend macht. So lange der Underground solche kleine Perlen wie «Memento Mori» ausspuckt, mache ich mir keine ernsthaften Sorgen um die Zukunft harter, gitarrenlastiger Musik, die sich fernab von Airplay und Chartplatzierungen bewegt.
Mirko B.