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Der Grieche Gus G. ist ein Gitarren-Ass, wie man es heute nur noch selten sieht und hört. Begonnen hat beim Virtuosen alles bei Dream Evil, Mystic Prophecy, Nightrage und seiner Truppe Firewind.
Dass sein Weg irgendwann bei einem ganz Grossen halt machen würde, war so sicher, wie das Amen in der Kirche. So stand Gus bei Ozzy eine Weile in Lohn und Brot und verhalf dem Madman endlich wieder zu einem wirklichen Ass an den sechs Saiten. «Quantum Leap» ist ein reines Instrumental-Album geworden. Bei solchen Dingern ging ich in den achtziger Jahren steil, wenn ich an Vinnie Moore, Tony MacAlpine, Cacophony und James Byrd denke. Irgendwann wurde mir das Geschrammle aber zu monoton, und bis auf Vinnie Moore und Joe Satriani flogen alle Alben aus meinem Regal. Nun geht Gus den gefährlichen Weg, ohne Gesang überzeugen zu wollen. Und ja, er schafft es tatsächlich und kann das Album mit seinem Instrument spannend halten. Der Titelsong und «Into The Unknown» bringen es sogar fertig, mit einem Satriani gleich zu ziehen. Es sind nicht nur die Solos, sondern auch die Riffs, welche für Aufsehen sorgen, denn beides beherrscht der Grieche problemlos. Ob schnell oder balladesk («Enigma Of Life») oder thrashig («Fierce»), die Saiten qualmen und beweisen einmal mehr, dass Gus zu den Allerbesten gehört. Die zweite CD wird mit Live-Nummern gefüllt. Dabei knallen «Cold Sweat» (Thin Lizzy), «Money For Nothing» (Dire Straits) und die eigenen Nummer gleichermassen aus den Boxen. Fazit: Wer sich mit Instrumentalalben schwer tut, wird auch mit «Quantum Leap» seine Mühe haben. Wer aber auf ideenreiches Gitarrenspiel steht, das von der Virtuosität lebt, wird daran bestimmt Gefallen finden und muss sich diese Doppel-CD unbedingt anhören.
Tinu