Musikalisch hingegen müssen irgendwelche dominanten Gene ganz anderer Art voll durchgeschlagen haben, denn das Debüt des Vierers klingt nicht einmal ansatzweise nach Monster Magnet, Fu Manchu, Spiritual Beggars & Co. Vielmehr serviert uns die Band Heavy Metal, der dermassen traditionell klingt, dass man ihn glatt für eine Underground–Aufnahme aus den frühen Achtzigern halten könnte. Gut, die erste Albumhälfte haut mich zwar nicht gerade aus den Socken, alles in sehr ähnlicher Art schon mal gehört, zur groben Orientierung nenne ich an dieser Stelle mal Bands wie Angel Witch, Slough Feg und Twisted Tower Dire.
Ab dem stimmungsvollen Zwischenspiel «Taunter's Theme» erfährt die Platte allerdings eine unerwartet positive Wende. Die letzten drei Tracks verzichten dankbarerweise auf bereits zig-mal gehörte Doppelleads wie Akkordfolgen und gehen dafür in eine deutlich düsterere Richtung mit insgesamt hörbar mehr Biss und Tempo. Der Gesang von Eliel Salomaa, eine Kombination aus frühem Denis «Snake» Belanger (Voivod) mit gelegentlicher Phrasierung à la James Hetfield, mag anfangs noch gewöhnungsbedürftig sein, passt aber am Ende des Tages zur musikalischen Darbietung, die mit knackigen 34 Minuten keine Sekunde zu lang ausgefallen ist. Für ein Debüt eine absolut solide Leistung, die auf mehr hoffen lässt.
Mirko B.