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Zappenduster wird es mit dem rabenschwarzen Black Metal von dem Duo Ghörnt, das aus Thulus (Vocals) und J (sämtliche Instrumente) besteht.
Das Debüt-Album «Nedchrescht» lässt keine Fragen offen, was die fundamentale Einstellung von Ghörnt ist! Rabenschwarzer Black Metal, mit einer eindeutigen Aussage, wird von Anfang an mit «Zerschtört» zelebriert. Die Raumtemperatur sinkt innert weniger Augenblicke und es ist gefühlt bitterkalt! Das ist Black Metal ohne unnötigen Firlefanz. Für das Gekrächze in Mundart, gibt es sowieso Pluspunkte in Sachen Originalität. Der Titeltrack «Nedchrescht» besticht durch einen genialen Melodieverlauf und durch die verschiedenen Geschwindigkeiten, gewinnt der Song gewaltig an Abwechslung. Urknall-mässig geht «Ändzyt» ab und es wird ein neuer Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Es wären aber nicht Ghörnt, wenn sie nicht durch Tempovariationen eine unheimliche Atmosphäre erzeugen würden. Sehr gut ausbalanciert sind die Anteile von schnellen und gemässigteren Passagen. «S’Tote Land» beginnt harsch, um sich dann langsam in ruhigere Gefilde vorzutasten.
Diese Tempovariationen sind ein ganz wichtiges Stilmittel für Ghörnt und es gelingt ihnen, diese sehr gekonnt einzusetzen. So ist auch dieser Song, zu keiner Sekunde, nur stumpfes Gebolze! Aus allen Rohren feuert «Trümmer» wild um sich und erinnert mich ein wenig an Anaal Nathrakh, was am Drumming liegen könnte. Der Mittelteil hat eine beschwörende und zugleich hypnotische Wirkung, die sehr gelungen ist. Doomig und schleppend, zieht «Trist» seine tiefen Spuren ins Gedächtnis. Wie Ghörnt mit einem genialen Riff für eine finstere Stimmung sorgen, ist wirklich gelungen. Der zauberhafte Elfengesang sorgt für schwarzmetallische Romantik und gibt dem Song noch das gewisse Etwas zusätzlich obendrauf. «D’Zeremonie» beendet jegliche Romantik mit rasendem Black Metal. Nochmals wird mit einer genialen Melodie aufgetrumpft, und so erhält dieses Debüt-Album einen krönenden Abschluss. Mit «Nedchrescht» haben Ghörnt einen garstigen Hassbatzen raus gehauen, der eigentlich an alle True Black Metal-Fans gleichermassen adressiert sein sollte.
Roolf