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Die Leere der Leere und die Tiefe des Abgrunds in Klang verwandeln, so wird auf dem "Info-Sheet" von FVNERALS der Sound auf dem dritten full-length Album «Let The Earth Be Silent» beschrieben, und das mit der Leere ist nicht mal so abwegig!
Das Duo Tiffany Ström (Vocals/Bass/Guitar) und Syd Scarlet (Guitar) aus Südengland (Seebad Brighton) wurde im Jahr 2013 gegründet und verkörpert mit ihrem brachialen Dark Ambient Doom ein düsteres Konzept mit einer Prise Post Rock. Im Gründungsjahr 2013 erschien die EP «The Hours», worauf im 2014 das erste Langdreher «The Light» folgte, was die Genre-Gemeinschaft schon einmal aufweckte. Im Jahre 2015 erschien die zweite EP «The Path», gefolgt von der zweiten LP «Wounds» im 2016, die nun aber gehörig Anklang fand und bis dato das Beste ist, was von Fvnerals auf Vinyl veröffentlicht wurde. Die zum x-ten Mal angesprochene Leere ist mir persönlich nur von den Amerikanern It Is I mit ihrem Industrial Doom-Sludge bekannt. Nach sieben langen Jahren des Wartens veröffentlicht nun das Duo, verstärkt mit Gastmusiker Thomas Vaccargiu (Drums) den dritten Longplayer «Let The Earth Be Silent».
Auch wenn das neue Material noch schwärzer und pessimistischer als der Vorgänger daher kommt und eigentlich keiner der enthaltenen Tracks im Grundaufbau nicht ansprechend gespielt ist, sind doch Defizite im Bereich der Komplexität bezüglich Ideenreichtum der dunklen Leere spürbar. Zu viel ist gewollt und müsste nicht sein, zu viel ist in die Länge gezogen, was zwar im Genre-Typenbereich durchaus praktiziert wird und seine Daseinsberechtigung hat, aber in diesem Fall nicht glaubwürdig rüber kommt, so zum Beispiel im Track «For Horror Eats The Light»! Und doch hat «Let The Earth Be Silent» durchaus auch Glanzlichter in der Dunkelheit zu bieten. So ist das Songwriting gespickt von Depression, Isolation und Verzweiflung, die diese Existenz der Leere mit sich bringt und aus jeder einzelnen Note heraus fliesst, wiedergegeben im Track «Annihilation», der mit seinen eindringlich gesprochenen Worten und harmonierend mit dem vom Dark Ambient Intro erzeugten Stimmungsbogen vorzüglich ins Gefüge von Fvnerals passt. Wer auf monotonen Dark Ambient Doom ohne Wenn und Aber steht, sollte unbedingt in «Let The Earth Be Silent» reinhören und sich in der kalten Leere schweben lassen.
Marco