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Manchmal geschehen kleine Wunder. Nervte mich der Sänger der Griechen FORTRESS UNDER SIEGE noch auf dem 2020er-Werk «Atlantis», finde ich ihn auf dem neuen Album durchaus akzeptabel. Zumal er mich in positiver Weise an Iron Maidens Bruce Dickinson erinnert.
Auch nicht schlecht sind die zehn Lieder auf «Envy», wobei bei mir auch nach zwei Wochen nichts davon hängen bleiben will. Es ist schlicht guter Heavy Metal, der mal mit Dynamik und Gerumpel vorgetragen wird, aber zu keinen Begeisterungs-Stürmen führt. Und dies, obwohl die Band sichtlich um Abwechslung bemüht ist. Das Label schreibt hier etwas von "Power Prog Metal" und behält für mich dabei zu maximal einem Drittel recht. Power Metal kann man zwar ab und zu hören, aber was hier proggig sein soll, will sich mir nicht erschliessen. Vielleicht meint das Label die etwas schrägen Takte von «Disobey»? Generell höre ich schlicht Heavy Metal heraus, der mal schneller und dann wieder eher stampfender vorgetragen wird.
Hört man aufmerksam zu, ist hier durchaus Klasse zu erkennen. Die Gitarren-Soli klingen schön, und die Melodien sind angenehm gewählt. Schnell hänge ich aber wieder ab und vergesse, was ich zuvor wahr genommen hatte. Fortress Under Siege liefern hier ambitionierte Durchschnittsmusik, die anderen Fans dieser Musik vielleicht gefallen kann. Mir selber gibt «Envy» rein gar nichts. Das ist nicht persönlich gemeint, sondern wie immer rein subjektiv empfunden. Wer es anders hört, super. Ich werde mir dieses Album trotz seiner positiven Ansätze wohl nicht mehr zu Gemüte führen. Dafür gibt es einfach viel zu viel bessere Musik – zumindest für mich.
Roger W.