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Metal Factory since 1999
Die Belgier Fireforce verkünden mit diesem Album die zurzeit äusserst wichtige Botschaft, dass man aus einer Krise massiv gestärkt hervorgehen kann. Das neue Album macht zumindest viel Laune.
Und das, obwohl Fireforce weder innovativ noch eigenständig sind. Ihr klassischer Heavy Metal hat definitiv Eier. Und komischerweise stören mich für einmal die hohen Schreie des Sängers nicht. Bisher hatten Fireforce bei Metalfactory einen schweren Stand. Von Mona und Tinu erhielten sie magere Punktzahlen. Das ganz zurecht, wenn man sich auf YouTube alte Lieder anhört. Gerade im Direktvergleich mit dem neuen Material ist der Unterschied frappant. Die Truppe scheint dank dem neuen Sänger Matt Asselberghs einen wuchtigen Anschub erhalten zu haben. Glaubt man den Videoclips, übernimmt er auch gleich einen Teil der Gitarrensoli. Gitarrist Erwin Suetens ist das letzte Originalmitglied der 2008 gegründeten Gruppe. Er gab nicht auf, nachdem 2018 der langjährige Sänger Flype absprang und die Liaison mit seinem Nachfolger Soren Nico Adamsen (u.a. Ex-Crystal Eyes) nach nur einer EP auseinanderbrach. Rage Of War verfügt nun über nötige Mischung aus Härte, Melodie, True und Heavy Metal, um diese mühsamen Monate zu überstehen. Die Band klingt motiviert und pendelt geschickt zwischen Undergroundbands, HammerFall und teilweise Manowar. Gefangene werden hier keine gemacht. Und selbst ein ruhigeres Stück wie «Forever In Time» kann den Albumfluss nicht stören. Was jetzt noch fehlt, sind die wirklich grossen Überhits, welche Fireforce aus der Masse ähnlich guter Bands heben würde. Lieder wie «Army Of Gods» oder «Ram It» verfügen dazu zwar über Ansätze, die aber nicht ausgenutzt werden. Schade auch, dass das treibend schwelgerische «Tale Of A Desert King» nur auf Vinyl erscheint. Es gibt dem Fireforce-Sound nochmals einen weiteren musikalischen Farbtupfer. «Rage Of War» ist ein gutes, wenn auch kein überragendes Heavy Metal. Nimmt man für diese Musik als Messlatte das immer noch neuste Judas Priest-Götterwerk «Firepower», klafft da eine grosse Lücke. Heavy Metal-Fans werden an dieser neuesten Version von Fireforce aber trotzdem ihre Freude haben.
Roger W.