Ganze neun Jahre sind seit dem letzten Output des Thüringers vergangen, weshalb diese Scheibe ein besonderes Fan-Erlebnis darstellt. Sanft startet der Silberling mit «Schwelle zur Inbrunst» bevor der Titeltrack voll durchstartet. Zehn schwarzgefärbte Songs bringen packend epische Klangkunst ins heimische Wohnzimmer, und der Gesang stellt, wie gewohnt, eine Symbiose aus Gekreische und Klargesang dar. Auch die Gitarren-Parts stehen im ständigen Wechsel zwischen klaren Tönen und verzerrten Noten.
Nebst ballerndem Riffing und infernalischem Drumming wirkt auch ein akustisches Stück «Wie ein Blatt im Wind» nicht fehl am Platz, sondern fügt sich perfekt ins Gesamtpaket «Portale» ein. Fimbulvet sind oder besser gesagt Gauger ist ein echter Zauberer der heidnisch metallischen Musik und schafft es trotz Schwere und Schwärze, eine gewisse Leichtigkeit sowie Licht ins Dunkel des Albums zu bringen. Produziert wurde die Platte von Markus Stock (Empyrium, The Vision Bleak) in der Klangschmiede "Studio E" und erscheint in einer noblen, auf 500 Exemplare limitierten Artbook-CD-Auflage mit 36-seitigem Booklet. «Portale» ist ein überzeugendes Genre-Album ohne Kitsch und unnötigen Firlefanz.
Oliver H.