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Ich erinnere mich noch, wie ich vom Opener «In The Fallout» vom Debüt-Album der Amis förmlich an die Wand gedrückt wurde. Die Energie, die Dynamik, die Melodien, die Härte, die Geschwindigkeit und das unglaubliche Gespür für die Vermischung all dieser Zutaten war sensationell. Schnell hatte ich eine neue Lieblingsband für mich entdeckt, bei der ich der Meinung war, dass sie die kommenden Helden im Metal Olymp werden können.
Nun gut, dass mein persönlicher Geschmack selten auf das Gros der Menschheit trifft, ist bekanntlich nix Neues. So blieben Fifth Angel eine Art Geheim-Tipp, der aber in meinem Umkreis immer wieder neue Fans fand. Schliesslich musste ich für meine Helden Werbung betreiben. Mit dem Zweitling ging der Fünfer um Sänger Ted Pilot ein bisschen melodischer ans Werk, hatten aber mit der Power Ballade «Broken Dreams» und dem UFO Klassiker «Lights Out» sowie einigen anderen Perlen erneut ein Album am Start, das ich von vorne bis hinten liebte. Nach diesem Release (1989) wurde es jedoch sehr still um die Truppe, und ich verfolgte Ken Mary, einen meiner absoluten Lieblingstrommler, bei unzähligen anderen Bands. 2018 erschien aus heiterem Himmel das dritte Album der Jungs, welches auf den Namen «The Third Secret» getauft wurde. Knapp fünf Jahre später hat der Fünfer nun um die Original-Mitglieder Ed Archer (Gitarre), Ken Mary (Drums) und John Macko (Bass) mit «When Angels Kill» eine weitere Klassescheibe veröffentlicht.
Unterstützt vom Flotsam And Jetsam Gitarristen Steve Conley und dem neuen Shouter Steven Carlson tauchen die Herren in eine Welt ein, die mit leicht modernen Tunes («Resist The Tyrant») den Weg weiter geht, den sie mit den drei Vorgängern eingeschlagen hatten. Die Gitarristen duellieren sich gegenseitig und lassen zum Beispiel bei «On Wings Of Steel» keine Fragen aufkommen, ob das neue Material den alten Klassikern das Wasser überhaupt reichen kann. Mit dem schweren Midtempo-Knaller «We Are Immortal», dem bösen «Empire Of Hate», dem schnellen «Seven Angels», das mit viel Melodie ums Eck kommt, und dem balladesken «Kill The Pain» mit feinen Streichern, sowie «Light The Skies» reihen sich Klassiker an Klassiker. Grossartiges Kino ist die Ballade «Ashes To Ashes», welche mit kirchlichem Flair und akustischen Gitarren startet. Ein Nummer, die stets den Anschein macht sich dramatisch zu steigern, um dann doch wieder in das eigene Grundgerüst zurück zu fallen. Die Truppe beweist einmal mehr, dass sie zu den Besten ihres Faches gehört und sich vor keiner Konkurrenz scheuen muss.
Tinu