Und ja, auch hier überzeugt der Österreicher mit guten bis sehr guten Kompositionen. Geschickt macht er dabei gleich nach dem Opener und Album-Titelgeber klar, dass es bei der neuen Formation textlich nicht um Drachen und Prinzessinnen geht. Dies, weil eine Stimme darauf hinweist, dass jährlich viele Personen aufgrund von Drogenmissbrauch sterben und ein Grossteil der Gesellschaft das einfach so hinnimmt. Im Promo-Schreiben wird dann auf weitere Themen wie Umweltzerstörung oder Gewaltfreiheit hingewiesen, die hier besungen werden. Solche Texte würden aber noch mehr verpuffen, als sie es im deutschsprachigen Raum ohnehin tun, wenn die Musik schlecht wäre, und das ist sie hier nicht. Hoch melodisch und doch treibend wird auf «Terranova» ein toller eigenständiger Mix aus den bekannten Power Metal Bands präsentiert. Das heisst mehrstimmige Chöre, melodische Gitarren-Leads, Dynamik aus laut und leise und grosse Refrains. Für viel Ruhe sorgt hingegen das wunderschöne und akustisch gehaltene «I Can't Stay», dass live einen besonderen Höhepunkt zwischen den lauten Stücken darstellen wird. Neuhauser und Pastorino widerstanden dem Versuch, dem Debüt-Album zu viele Lieder zuzumuten und erreichen nach dem ruhigen Schlusspunkt «Wait For Me» die Ziellinie nach knapp 49 Minuten. Dabei machen sie so Lust auf mehr. Man darf jetzt gespannt sein, was aus Fallen Sanctuary künftig werden wird, also ob die Formation ein Studio-Projekt bleibt oder auch Auftritte zu «Terranova» möglich sein werden. Angesichts der vielen anderen Projekte könnte Letzteres wohl eine ziemlich grosse Herausforderung werden.
Roger W.