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Seit dem letzten Album «Blood In, Blood Out» sind mittlerweile sieben Jahre ins Land gezogen. Die Veteranen des Thrash Metals waren nicht untätig, sondern absolvierten unzählige Tourneen und mussten damit zurecht kommen, dass Bandleader Gary Holt (Gitarre) seit 2011 bei Slayer den verstorbenen Jeff Hanneman ersetzte.
Nun sind sie wieder vereint und eigentlich wünschte ich mir, dass Garys Tour Vertretung Kragen Lum weiterhin zu Exodus gehört und die Herren mit drei Gitarristen weiter musiziert hätten. Aber auch in der Besetzung Steve "Zetro" Souza (Gesang), Bassist Jack Gibson, Gitarrist Lee Altus sowie Originaltrommler Tom Hunting hat Gary eine langjährige Truppe um sich geschart und ein weiteres Thrash Dokument veröffentlicht. Klar hört man immer wieder kleine Querverweise von Slayer heraus, aber wenn man fast eine Dekade lang bei Tom Araya und Co. mitspielt, dann färbt dies auch irgendwie ab. Schon mit dem Titelsong als Opener zeigen sich die Amis von ihrer wilden und verspielten Seite, wechseln das Tempo, lassen die Riffs explodieren und durch den "kranken", aggressiven und wilden Krächz-Gesang von Zetro präsentiert sich alles so, wie man es sich von der Truppe wünscht. Insbesondere die Solo-Parts zeigen, dass Thrash nicht immer nur Gebolze sein muss, sondern auch mit Härte und filigranen Momenten (Doppel-Soli) zu überzeugen weiss. Eine Abrissbirne, die auch auf einem der ersten drei Exodus Monster Scheiben platziert sein könnte, ist «R.E.M.F.» wie auch das sehr groovende und für Exodus Verhältnisse teilweise "schleppende" «Slipping Into Madness».
Mit Punk versehen wartet «Elitist» auf, während «Prescribing Horror» mit einer Black Sabbath artigen Schwere überzeugt. Richtig frech und mit viel Country überzogen erklingt das Kurzinstrumental «Cosa Del Pantano», welches nahtlos in «Lunatic Liar Lord» über geht, einem Thrash-Track vor dem Herrn. Ich hatte damals meine Anlaufschwierigkeiten mit «Blood In, Blood Out», was für mich selten der Fall war, ausser mit den Alben unter Mitwirkung von Brüllwürfel und Sänger Rob Dukes. Die neue Scheibe ist ein echter Killer geworden, die mich durch ihre Vielseitigkeit von der ersten bis zur letzten Sekunde sofort in den Bann zieht. Gary und seine Mannschaft verstehen es noch immer, abwechslungsreiche und spannende Tracks zu komponieren. Etwas, das den neuen, sprich jüngeren Thrash-Bands kaum gelingt. Exodus zeigen erneut auf, dass sie nach wie vor zu den besten Truppen ihres Genres gehören und auch 2021 für eine positive Überraschung sorgen können. «Persona Non Grata» ist ein Meisterwerk geworden, welches in einem Atemzug mit «Bonded By Blood», «Pleasure Of The Flesh», «Fabulous Disaster» und «Tempo Of The Damned» genannt werden kann! Wers nicht glaubt, sollte sich am besten mal «Antiseed» anhören.
Tinu