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In den tiefen, dunklen Bayous von Louisiana muss es etwas geben, das harten und groovigen Metal hervorbringt. Wie ein riesiger Alligator, der im Laufe der Jahre mit Dominanz zum grössten Raubtier geworden ist, haben sich EXHORDER angeschlichen, um Fans mit einem weiteren (Lecker) Bissen zu ködern.
Das fünfte Album «Defectum Omnium» gibt genau die Art von Groove wieder, die sie ursprünglich in den 90er-Jahren entwickelt hatten. «Defectum Omnium», was lateinisch «das Scheitern aller» heisst, markiert also eine Rückkehr zu Exhorders Thrash Metal-Wurzeln. Die zwölf Songs sind aggressiv, intensiv und voller Energie, die mit kraftvollen Riffs, Kyle Thomas‘ charakteristischem Gesang und einer neu entdeckten Energie vorangetrieben werden. Diese Energie ist vielleicht einem besonderen Besetzungswechsel geschuldet, denn kein Geringerer als der ehemalige Cannibal Corpse-Gitarrist Pat O’Brien ersetzt den Aussteiger Marzi Montazeri.
Obwohl es sein erster Auftritt bei Exhorder ist, funktioniert O’Briens Stil auf der Platte wirklich gut und fügt dem ohnehin schon aggressiven Sound einen rauen Gitarrenton hinzu. Bei jedem Track gelingt es Exhorder problemlos, auf ihren klassischen Sound zurückzugreifen und mit einigen heruntergestimmten Death Metal-Riffs die Grenzen der modernen Heavyness zu verschieben. Von den ersten Tönen an ist das Album stark und hält sich nicht zurück, was zeigt, dass trotz einer langen Karriere kein langweiliges Album dabei herauskommen muss.
Auch wenn einige Momente sicher vorhersehbar sind, liegt das nur daran, dass dieser Musikstil altbewährt ist, dennoch bringt das Album ein paar Überraschungen mit sich. Es sind etwa fünf Jahre seit ihrer letzten Veröffentlichung «Mourn The Southern Skies» und mehr als drei Jahrzehnte seit «The Law» von 1992 vergangen, aber «Defectum Omnium» beweist, dass diese alten Haudegen immer noch enormen Kampfgeist haben und nicht gewillt sind, in absehbarer Zeit etwas daran zu ändern.
Oliver H.